Russischer Literaturpreis-Streit : Schweizer Literaturpreis entzweit russische Exil-Intellektuelle

Der Schweizer Preis „Dar“ für russischsprachige Literatur sorgt für Streit. Einer der Nominierten, Denis Besnossow, soll an der Indoktrinierung verschleppter ukrainischer Kinder beteiligt gewesen sein. Dem hat der Autor jetzt widersprochen.
Um den von Schweizer Slawisten ins Leben gerufenen Preis für russischsprachige Literatur mit dem Namen „Dar“, der im Mai erstmals vergeben wurde, ist ein heftiger Streit entbrannt, über den Nikolai Klimeniouk in der Pfingstausgabe der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung berichtet hat. Auf der Shortlist stand der Roman „Habitat-Beweise“ von Denis Besnossow. Ihm wirft die in Lemberg lebende Dichterin Galina Rymbu Verbindungen zum „Genozid und zur Entführung ukrainischer Kinder“ vor. Besnossow war bis zu seiner Emigration nach Armenien im Herbst 2022 stellvertretender Direktor der Russischen Staatlichen Kinderbibliothek. Dort fanden etliche Propagandaveranstaltungen mit aus besetzten Gebieten verschleppten Kindern statt.
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