Die ÖDP wird mit ihrem Landesvorsitzenden Tobias Ruff als Oberbürgermeister-Kandidat in die Kommunalwahl 2026 gehen. Der Münchner Stadtrat erhielt bei der Aufstellungsversammlung am Dienstagabend als einziger Bewerber 100 Prozent der Stimmen. Er will mit seiner Partei „konsequent, aber nicht radikal“ Politik machen. Für seine Kandidatur sieht er ein Alleinstellungsmerkmal: die Kritik am Wachstum der Stadt. „München braucht eine Pause“, sagte er am Tag nach seiner Aufstellung.
Die Infrastruktur im öffentlichen Nahverkehr, die Schulen und Kitas und auch die sozialen Strukturen seien den vielen neuen Einwohnern nicht gewachsen, sagte Ruff. Die Stadt müsse deshalb geplante neue Stadtquartiere wie den nächsten Bauabschnitt in Freiham oder im Norden und Nordosten stoppen. Dazu solle sie keine neuen Gewerbeflächen mehr ausweisen.
Der 48 Jahre alte Gewässerökologe Ruff sitzt seit 2010 im Stadtrat und führt als Vorsitzender die Fraktion. Neben dem Kampf gegen das ungebremste Wachstum gehört der Einsatz für die Energie- und die Verkehrswende schon bisher zu seinen wichtigsten Themen. Sie sind auch wesentliche Punkte des Wahlprogramms, das die ÖDP ebenfalls bereits verabschiedet hat.