Zyklus mit Smartwatch und Co. tracken: Das solltet ihr vorher wissen
Immer mehr Smartwatches bieten eine Zyklustracking-Funktion. Doch wie genau sind die Daten eigentlich und was steckt technisch dahinter? Wir klären euch auf.

Das Zyklustracking kann bei Frauen und anderen Personen, die menstruieren, viele Vorteile mitbringen. Seit Jahrzehnten wird es als Verhütungsmethode verwendet und mit dem richtigen Zyklustracking können auch die Chancen auf eine Schwangerschaft gesteigert werden. Für das Tracking gibt es viele Hilfsmittel - ob Zykluscomputer, analoge Kalender, Apps oder eben Smartwatches. Wir erklären, wie das Zyklustracking funktioniert und wie zuverlässig es mit einer Smartwatch ist.
Alle menstruierenden Personen - also Frauen sowie einige nicht-binäre und trans Menschen - durchleben, wenn sie nicht schwanger sind und keine zyklusunterbindenden Medikamente wie Hormonpräparate oder die Verhütungspille nehmen, den sogenannten Menstruationszyklus. Bei diesem sich alle 21 bis 45 Tage wiederholenden Vorgang im Körper werden durch hormonelle Veränderungen Bedingungen herbeigeschafft, die eine Schwangerschaft begünstigen. Er ist der Auslöser für die Menstruation und den Eisprung.
So funktioniert das Zyklustracking
Beim Zyklustracking wird täglich protokolliert, wie sich die Person fühlt, welche Beschwerden oder Symptome sie hat und wann die Menstruation stattgefunden hat. Oftmals kann auch die Körpertemperatur mitprotokolliert werden - sie ist in diesem Zusammenhang besonders wichtig, da sie Hinweise auf die aktuelle Zyklusphase gibt. So ist die Körpertemperatur beim Eisprung am höchsten. Auf Grundlage dieser Daten kann der Tracker errechnen, wann die nächste Periode im Zyklus einsetzt.
Dadurch können nicht nur Vorhersagen über das eigene Wohlbefinden getroffen sowie ein besseres Bild über die eigene Gesundheit gemacht werden. Mit einem Zyklustracker kann prinzipiell auch verhütet werden. Im furchtbaren Zeitraum nach dem Eisprung wird dann auf Geschlechtsverkehr verzichtet. Diese "Kalendermethode" bringt im Vergleich zu anderen Verhütungsmitteln aber ein relativ hohes Risiko mit - der Pearl-Index beträgt 5.
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Zum Vergleich: Der Pearl-Index bei der Verhütung mit einer Antibabypille beträgt 0,3 bis 1. Je niedriger der Pearl-Index, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass trotz korrekter Verhütung eine Schwangerschaft eintritt. Bezieht man auch die Temperatur und die Beschaffenheit des Zervixschleims mit ein (symptothermale Methode), die sich im Verlauf der Periode ändert, sinkt der Pearl-Index auf 0,4. Das Zyklustracking kann umgekehrt aber auch verwendet werden, um den Eisprung vorherzusagen und die Chancen auf eine Schwangerschaft so zu steigern.
Was ist beim Zyklustracking mit der Smartwatch zu beachten?
Viele Smartwatch-Hersteller bieten für immer mehr Modelle eine eigene Zyklustracking-Funktion ein. Dabei lässt sich grundsätzlich in zwei Kategorien unterteilen: Smartwatch-Zyklustracker, die die Temperaturdaten des Körpers mit messen und solche, die das nicht tun. Erstere unterscheidet kaum etwas von einer regulären Zyklustracking-App, da die von der Smartwatch erhobenen Daten hier nicht mit einfließen. Daher ist hier die Genauigkeit des Trackings von der Genauigkeit der von euch selbst gemessenen Daten abhängig.
Zwei Smartwatch-Hersteller, nämlich Apple (mit Apple Watch Series 8 und neuer sowie allen Apple Watch Ultra-Modellen) und Samsung (mit Galaxy Watch 5 und neuer) bieten die zweitgenannte Form des Zyklustrackings an.
Dabei wird regelmäßig die Basaltemperatur eures Körpers gemessen und im Tagebuch eingetragen. So können Vorhersagen für den Eisprung und die Menstruation getroffen werden. Diese Tracker sind meist relativ genau und eignen sich gut dafür, die eigenen Zyklusphasen nachzuvollziehen.
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Bei Apple können sogar Abweichungen im regulären Zyklus aufgezeichnet und angezeigt werden. Für das Zyklustracking mit Temperaturmessung müssen die Uhren mindestens vier Stunden pro Nacht und mindestens fünfmal in der Woche getragen werden. Beide Hersteller geben auf ihren Support-Websites (Samsung/Apple) allerdings explizit an, dass die Tracker NICHT für die Empfängnisverhütung verwendet werden sollen.
Denn trotz genaustem Tracking und richtiger Anwendung kann eine Schwangerschaft nicht ausgeschlossen werden. Neben dem Zyklustracking solltet ihr daher immer auf mindestens eine weitere Verhütungsmethode zurückgreifen.