Nach der 0:5-Klatsche gegen Münster hat der 1. FC Magdeburg den Bundesliga-Aufstieg nicht mehr in der eigenen Hand. Droht der Mannschaft jetzt, sich ihren Heldenstatus nach einer bislang sensationell erfolgreichen Saison selbst zu zerstören?

Ex-FIFA-Schiedsrichter Bernd Heynemann (71), der selbst in Magdeburg lebt, sieht das anders: „Diese Befürchtung habe ich nicht. Wir haben nicht den Etat vom HSV, Köln oder Schalke! Für den FCM wäre es keine Schande, nicht aufzusteigen. Fakt ist: Diese Liga ist die beste 2. Liga der Welt, liegt vom Niveau her weit vor Spanien, Italien oder England.“

Heynemann weiter: „Dafür, dass sich der Klub seit der Wiedervereinigung Deutschlands erst über Jahrzehnte im Amateurfußball neu definieren musste und jetzt ganz oben anklopfen konnte, bleibt diese Saison eine Erfolgsgeschichte.“

Heynemann sieht FCM mit guter Außenseiter-Chance

Heynemann, der zwischen 1980 und 2001 internationale Fußballgrößen auf dem Platz erlebte, spart aber auch nicht mit Kritik: „Fünf Dinger zu Hause gegen einen Abstiegskandidaten. Das ist heftig. Und beweist, dass etwas im Team nicht gestimmt hat.“

Dass sich dieses Totalversagen in den verbleibenden Spielen beim SC Paderborn (Samstag, 13 Uhr) und im Saisonfinale gegen Düsseldorf wiederholt, glaubt der CDU-Politiker allerdings nicht: „Wir haben jetzt zwei Kandidaten vor der Brust, die auch noch im Aufstiegsrennen sind. Nach der 0:5-Lehrstunde sind wir nur noch Außenseiter. Genau das ist die Chance. Die Mannschaft kann ohne Druck ins Saisonfinale gehen.“

Hat er den Bundesliga-Traum also noch nicht aufgegeben? Heynemann: „Auch wenn wir Schützenhilfe brauchen. Ich habe immer gesagt, dass die Entscheidung erst am letzten Spieltag fällt. Und solange die Chance da ist, musst du bereit sein – das ist einfach eine Frage des Charakters.“

Er sieht den Platz und dann …: Fan bekommt schmerzhafte Stadion-Begrüßung

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