Nachgehakt von Alfred Draxler: Das war keine Schampus-Saison! Im Gegenteil!
Jubeln oder nicht? Bayern-Trainer Vincent Kompany (39) beim Spiel gegen RB Leipzig
Eine Deutsche Meisterschaft mit Messer und Gabel in der Hand im Luxus-Restaurant zu gewinnen (wie es einige Bayern-Spieler getan haben), ist ganz sicher nicht so prickelnd wie im Trikot im ausverkauften Stadion. Für mich hat diese Saison ohnehin wenig Champagner-Laune versprüht. Sie ist eher fad wie abgestandener Sekt.
Der FC Bayern ist nach einer titellosen Saison wieder Deutscher Meister. Aber das allein löst in München schon lange keine Euphorie mehr aus. Dass in der Champions League das „Finale dahoam“ verpasst wurde, war eindeutig der Party-Crasher. Joshua Kimmich sagte schon im Januar völlig zu Recht, dass man international „momentan kein Top-Team“ sei.
Überhaupt: Das trifft leider nicht nur auf die Bayern zu. Von den fünf großen Ligen ist nur die Bundesliga in den Halbfinals der drei europäischen Wettbewerbe nicht mehr vertreten.
Titelverteidiger Leverkusen hat eine ordentliche Saison gespielt – mehr nicht! Am Ende ging dem Meister die Luft aus. Vom großen Glanz des Doubles war kaum noch was zu sehen. Und wie es nach dem möglichen Weggang von Trainer Alonso und Super-Star Wirtz weitergeht, steht im Moment noch in den Sternen.
Dass der SC Freiburg mit seinen eher beschränkten Mitteln auf Champions-League-Platz 4 steht, nötigt größten Respekt ab. Aber dass die Mannschaft auf dem Weg dahin mehr Tore kassiert hat (49) als sie geschossen hat (46) und trotzdem da oben steht, spricht nicht gerade für eine Ruhmestat. Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas überhaupt möglich ist.
Der BVB war schon auf Platz 11 und im Tal der Tränen. Ein paar gute Spiele reichen jetzt vielleicht doch noch für die Champions League. Dass das klappen könnte, liegt vor allem daran, dass ein paar Klubs (z.B. Leipzig) ganz schön abgek… haben.
Meisterschaft verschoben: BAYERN-PARTY in letzter Minute versaut
Von unten kommen mit dem HSV und Köln wahrscheinlich zwei liebe Bekannte wieder hoch. Aber sie stolpern eher ins Oberhaus, als dass sie marschieren. Köln feuert trotz Aufstiegsplatz 2 den Trainer und den Sport-Boss. Unfassbar, was da los ist!
Und im Pokal-Finale steht dieses Jahr mit Bielefeld ein Drittligist. Herrlich! Das sind die schönen Geschichten, die der Fußball schreibt. Aber dass der Drittligist hintereinander Union Berlin, Freiburg, Werder Bremen und Meister Leverkusen rausgeworfen hat, spricht nicht grade für die Qualität der Bundesliga. Im Gegenteil!
Jetzt gönne ich Bielefeld auch noch den Final-Sieg gegen Stuttgart! Damit wenigstens einer Champagner verdient hat!