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»Das ist nicht mehr mein Wettbewerb« Guildo Horn hat mit dem ESC gebrochen

Vor 27 Jahren trat Guildo Horn beim Eurovision Song Contest auf. Heute kann der selbst erklärte Purist mit dem Spektakel nichts mehr anfangen. Das liegt wohl an seinem Alter, sagt er.
Guildo Horn (2023)

Guildo Horn (2023)

Foto: Rolf Vennenbernd / dpa

Guildo Horn, 62, hat inzwischen eine ziemlich vernichtende Meinung zum Eurovision Song Contest: »Das ist nicht mehr mein Wettbewerb«, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). 

Im Jahr 1998 trat Horn selbst noch bei dem Wettbewerb an und belegte in der britischen Stadt Birmingham den siebten Platz. Der Titel seines Songs: »Guildo hat Euch lieb!«

Guildo Horn bei seinem ESC-Auftritt in Birmingham 1998

Guildo Horn bei seinem ESC-Auftritt in Birmingham 1998

Foto: Katja Lenz / dpa

Beim ESC im vergangenen Jahr habe ihm »einfach nichts mehr richtig gefallen«, sagte Horn dem RND. »Die Künstler werden erschlagen von diesen Video-Walls. Sie selbst sind nur noch ein winziger Teil der Inszenierung.« Er werde »wohl zu alt«, resümierte er.

Über sich selbst sagt Horn, er sei »Purist«. »Ich mag handgemachte Vintage-Musik mit guten Melodiebögen.« In diesem Jahr trete er am Abend des ESC-Finales am 17. Mai bei einem »Inklusiven Musikfestival« in Trier mit einer Behindertenband auf. »Das ist mir wichtig.«

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Dem diesjährigen deutschen Beitrag »Baller« von Abor & Tynna  wünsche er dennoch Erfolg, sagte Horn. »Die beiden Interpreten finde ich toll, die haben eine super Ausstrahlung und kommen großartig rüber. Musikalisch ist es überhaupt nicht meine Baustelle. Aber ich drücke ihnen die Daumen.«

Horn stammt aus Trier. Nach einem Pädagogik-Studium arbeitete er als Musiktherapeut. Er setzt sich seit Jahrzehnten für die Inklusion von Behinderten ein. Der Musiker lebt seit vielen Jahren im Bergischen, im Kölner Umland.

rog/dpa