70 Angriffe abgewehrt

Ukraine meldet schwere Kämpfe im Osten des Landes

Veröffentlicht am 04.05.2025Lesedauer: 2 Minuten

Die Ukraine meldet im Osten des Landes schwere Kämpfe. In den letzten 24 Stunden habe es mehr als 200 Gefechte gegeben, so der Generalstab in Kiew. Chefreporter Steffen Schwarzkopf berichtet von der Front.

Der ukrainische Generalstab zählt mehr als 200 Gefechte an der Front. Vor allem um Donezk spitzt sich die Lage zu. Russland versucht einen Durchbruch an einem Verkehrsknoten.

Ungeachtet der Bemühungen um eine Waffenruhe führt Russland die Angriffe gegen die Ukraine in hoher Intensität fort. So habe es im Tagesverlauf mehr als 200 Gefechte gegeben, schreibt der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht. Speziell die Situation rund um die Kleinstadt Pokrowsk im Gebiet Donezk hat sich demnach massiv zugespitzt.

So hätten die ukrainischen Verteidiger dort bislang 70 Angriffe abgewehrt. Weitere 12 Angriffe liefen noch, teilte der Generalstab mit. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.

Der Verkehrsknotenpunkt Pokrowsk gilt als strategisch wichtig in der Verteidigung der Ukraine. Die russischen Truppen stehen nicht nur östlich, sondern auch südlich und sogar südwestlich der Stadt. Versuche eines russischen Durchbruchs nach Westen in das benachbarte Industriegebiet Dnipropetrowsk konnten die Ukrainer bislang zurückschlagen.

Seit Monaten versuchen die USA eine Waffenruhe und Friedensverhandlungen zwischen Moskau und Kiew zu vermitteln. Die von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagene bedingungslose Waffenruhe für 30 Tage hat Kremlchef Wladimir Putin – im Gegensatz zum ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj – abgelehnt.

Stattdessen ordnete er jüngst eine dreitägige Feuerpause rund um den 9. Mai an. An diesem Tag begeht Putin mit einer Militärparade vor ausländischen Staatsgästen den 80. Jahrestag des Siegs im Zweiten Weltkrieg. Kiew hat das abgelehnt und eine Verlängerung auf 30 Tage gefordert. Eine Waffenruhe nur zur reibungslosen Abhaltung einer Militärparade sei zynisch, sagte Selenskyj dazu.

Putin spricht im TV über Atomwaffeneinsatz

Putin drohte am Sonntag erneut indirekt mit dem Einsatz von Atomwaffen. „Es bestand keine Notwendigkeit, diese (nuklearen) Waffen einzusetzen ... und ich hoffe, dass sie auch in Zukunft nicht benötigt werden“, sagte Putin in einem Interview im Staatsfernsehen auf eine entsprechende Frage.

Der Kreml hatte im November die russische Atomdoktrin überarbeitet und die Schwelle für den Einsatz einer Atomwaffe gesenkt. Gemäß der Doktrin sieht Moskau sich auch zum Einsatz einer Nuklearwaffe konventionellen Angriff, der von einer Atommacht unterstützt wird, berechtigt.

In dem TV-Beitrag anlässlich des 25. Jahrestags des Beginns seiner ersten Präsidentschaft im Mai 2000, sagte Putin auch, dass Russland im Jahr 2014, als es die Krim illegal annektierte, keine groß angelegte Invasion in der Ukraine – eine „spezielle Militäroperation“, wie er es nannte – gestartet habe, weil dies „praktisch unrealistisch“ gewesen sei.

dpa/AP/sebe

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