Wo Tinka ist, könnte auch ihr Frauchen sein: Hund sucht Hund, um vermisste Sandra zu finden
Frau seit Ostermontag verschwunden
Seit Ostermontag werden Sandra K. und ihre Bulldogge Tinka vermisst
Benndorf (Sachsen-Anhalt) – Es gibt viele ausgebildete Suchhunde, die Menschen aufspüren können. Doch Bluthündin Cinnamon (2 Jahre) ist darauf trainiert, ihre Artgenossen zu finden. Mit ihrer Spürnase soll endlich der Vermisstenfall Sandra K. (36) gelöst werden.
Seit Ostermontag werden die Mutter von zwei minderjährigen Kindern aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz und ihre Bulldogge Tinka vermisst. Eine richtig heiße Spur gibt es nicht. Deshalb soll in Sachsen-Anhalt zum ersten Mal ein Pettrailer-Hund zum Einsatz kommen.
Sandra wird seit Ostermontag vermisst
Denn die Bulldoggen-Hündin soll seit Donnerstag wiederholt allein in Benndorf gesichtet worden sein.
Bluthündin Cinnamon (2) ist auf die Suche nach Vierbeinern spezialisiert. Die Pettrailer-Hündin soll Tinka finden
Bulldogge am Familienhaus gesichtet
Robert, der Bruder der vermissten Sandra, zu BILD: „Bei den Sichtungen soll sich Tinka eingeschüchtert verhalten haben. Sobald man ihr nahe kommt, reißt sie aus. Deshalb hoffen wir, dass der Pettrailer hilft, Tinka zu finden.“
Tinka ist aktuell das wichtigste Puzzleteil bei der Suche nach ihrem Frauchen. Auf dem letzten Foto der Vermissten – aufgenommen von einer Überwachungskamera am Wohnhaus – sind beide gemeinsam zu sehen. Die Hoffnung: Wo Tinka ist, könnte auch Sandra sein.
Hundeführerin Katja Culbertson (53) mit Cinnamon bei der Arbeit in Benndorf
Katja Culbertson (53) von pettrailer.eu leitet ehrenamtlich eine kleine Suchhunde-Truppe. Die Frau aus Gera (Thüringen) ist auf Tiersuche und Tiersicherung spezialisiert: „Wir verfügen mit rund 80 Einsätzen im Jahr mittlerweile über einen reichen Erfahrungsschatz.“
Katja Culbertson aus Gera hilft mit ihren vierbeinigen Spürnasen ehrenamtlich auf der Suche nach der vermissten Sandra
Seit Freitag suchen die Thüringerin und ihre Unterstützer in Benndorf und Umgebung.
Retter suchen mit Drohne Umgebung ab
Hundeführerin Culbertson: „Unsere Bluthündin ist sehr ausdauernd bei der Suche. Wir dokumentieren alle Strecken, die wir abgelaufen sind und fügen sie später in eine digitale Karte ein. Zusätzlich arbeiten wir mit einer Wärmebild-Drohne, die wir im vergangenen Jahr angeschafft haben.“
Das letzte Foto - aufgenommen von einer Überwachungskamera - zeigt Sandra mit Hündin Tinka beim Verlassen des Wohnhauses am Ostermontag
Da Sandra K. regelmäßig auf Gassi-Runden mit Tinka unterwegs war, gibt es viele Stellen, an denen Bluthündin Cinnamon anschlägt.
Inzwischen haben die Ermittler des Fachkommissariats II der Polizeiinspektion Halle den Fall übernommen. Behördensprecherin Ulrike Diener: „Im Fachkommissariat gibt es Spezialisten, die sich mit Langzeit-Vermisstenfällen befassen.“
Tinka, die Hündin der vermissten Sandra K., soll am Donnerstag in Benndorf gewesen worden sein
Der Bruder der Vermissten ist froh über jede Hilfe bei der Suche. „Neben den Polizeibehörden unterstützen uns auch ehrenamtliche Helfer – wie die Pettrailer. Auf den sozialen Netzwerken teilen viele Menschen unsere Suchhinweise. Das macht uns Mut.“
Robert T. sucht täglich nach seiner Schwester Sandra: „Ich habe nur einen Wunsch: Egal, was passiert ist: Ich will endlich meine Schwester wieder gesund in die Arme schließen können.“