Heidelbeeren selbst pflanzen: Mit diesen 3 Profi-Tricks wird die Ernte riesig
Blaubeeren sind vollgepackt mit Antioxidantien, Ballaststoffen und Vitamin C. Dabei sind sie nicht nur förderlich für das Immunsystem, sondern unterstützen auch das Gehirn, das Herz und den Blutdruck – echte Power-Beeren sozusagen. Kein Wunder also, dass viele Hobby-Gärtner*innen auf diesen Beeren-Strauch für den eigenen Garten zurückgreifen. Wer die blauen Beeren im eigenen Garten pflanzen will, sollte allerdings ein wenig Expertise mitbringen, damit der Anbau und später auch die Ernte problemlos funktionieren.
Ökologie-Expertin und Garten- und Naturjournalistin Christa Klus-Neufanger verrät bei Mein schöner Garten drei wertvolle Tipps, mit denen die Heidelbeer-Kultivierung ganz sicher gelingt.
Heidelbeeren selbst anpflanzen: Das gibt es zu beachten
Wer beide Sorten kennt, merkt es recht schnell: Wild- und Kulturheidelbeeren unterscheiden sich nicht nur in Größe und Farbe, auch der Geschmack ist nicht ganz derselbe. Das liegt daran, dass Kulturheidelbeeren nicht von der heimischen Wildheidelbeere abstammen, sondern von der Amerikanischen Heidelbeere (Vaccinium corymbosum). Diese Pflanzen wachsen kräftiger und bringen größere Erträge als die Wildheidelbeere, die zwar pflegeleichter ist, aber oft nur wenige Beeren trägt. Für eine größere Ernte empfiehlt sich daher die Wahl von Kulturheidelbeeren. Es gibt über 100 verschiedene Sorten, die sich in Erntezeitpunkt und Robustheit unterscheiden. Besonders widerstandsfähig ist die Sorte "Vaccinium Bluecrop", doch auch "Pilot", "Elizabeth" und "Duke" sind beliebte und ertragreiche Varianten für Hobbygärten.
CHIP-Lesetipp: Kennen Sie den Unterschied? Kulturheidelbeere oder Wildheidelbeere - welche Sorte deutlich besser ist
Beim Anpflanzen von Heidelbeeren gibt es einige wichtige Punkte zu beachten. Zunächst benötigen sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort, der windgeschützt ist und ausreichend Platz bietet. Der Boden sollte sauer sein, mit einem pH-Wert zwischen 3,5 und 4,4. Normale Gartenerde ist hierbei jedoch oft zu kalkhaltig, daher eignet sich spezielle Rhododendron- oder Moorbeeterde besser. Optimal ist es, ein Substrat zu verwenden, das mit Eichenlaub oder Nadeln von Nadelbäumen angereichert ist.
Tipp: Wer Heidelbeeren auf dem Balkon oder der Terrasse anpflanzen möchte, sollte einen großen Topf mit Abflusslöchern verwenden und ebenfalls saure Erde verwenden.
Experten-Tipp 1: Pflanzenloch ausheben – je größer, desto besser
Beim Pflanzen eines Heidelbeerstrauchs sollte das Pflanzloch großzügig bemessen sein, damit genügend geeignetes Substrat eingefüllt werden kann, das den Heidelbeeren guttut. Achten Sie darauf, die Sträucher nicht zu tief zu setzen – der obere Rand des Pflanzballens sollte etwas über dem Bodenniveau liegen. Denn werden die Pflanzen in einer Mulde gepflanzt, nehmen sie aus dem zufließenden Regenwasser Kalk auf, was ihnen schadet. In einem sehr basischen Umfeld kann die Pflanzgrube seitlich mit Kunststofffolie abgedichtet werden, um bessere Bedingungen für den Strauch zu schaffen.
Bei der Kultur im Topf ist es wichtig, dass dieser ausreichend groß ist. Ein breiterer Topf ist besser als ein hoher, da Heidelbeeren Flachwurzler sind.
Experten-Tipp 2: Doppelt hält besser
Viele moderne Heidelbeersorten sind mittlerweile selbstfruchtbar, was bedeutet, dass keine zweite Pflanze im Garten erforderlich ist, um Früchte zu produzieren. Wenn jedoch zwei verschiedene Sorten sich gegenseitig befruchten können, fällt der Ertrag in der Regel höher aus, und die Beeren werden größer. Dabei ist es wichtig, nicht zwei Sträucher der gleichen Sorte zu pflanzen, sondern verschiedene Sorten zu kombinieren. Wer also mehrere Sträucher setzen möchte, sollte bereits beim Kauf darauf achten, dass sie nicht alle der gleichen Sorte angehören.
Experten-Tipp 3: Wachstums-Unterstützung im Frühjahr
Eine im Frühjahr gepflanzte Heidelbeere muss sich sowohl mit ihren Wurzeln etablieren als auch blühen und Früchte tragen. Um ihr zu ermöglichen, ihre Energie zunächst auf das Anwachsen zu konzentrieren, empfiehlt es sich, im ersten Jahr die Blütenknospen zu entfernen. So fällt zwar die Ernte im Pflanzjahr aus, aber die Pflanze ist weniger belastet, und eine frühe Ernte wäre ohnehin nicht ertragreich. Wer dies vermeiden möchte, pflanzt Heidelbeeren am besten im Herbst, damit sie im Winter gut anwachsen und im ersten Sommer bereits Früchte tragen können.
Gießen & Düngen: Regelmäßige Pflege ist das A und O
Beim Gießen sollte ebenfalls darauf geachtet werden, kalkarmes Wasser zu nutzen, wie zum Beispiel Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser. Der Boden sollte gleichmäßig feucht bleiben, jedoch ohne dass sich überschüssiges Wasser ansammelt. Um die Feuchtigkeit im Boden zu halten und die Erde sauer zu halten, empfiehlt es sich, eine Mulchschicht aus Rindenmulch oder Nadelstreu aufzutragen.
Heidelbeeren benötigen zudem regelmäßige Pflege: Dazu gehört die Düngung im Frühjahr mit organischem Dünger oder speziellem Beeren-Dünger sowie der Rückschnitt älterer Zweige, um das Wachstum zu fördern. Ab dem vierten bis fünften Lebensjahr sollte die Pflanze jährlich einem Verjüngungsschnitt unterzogen werden, um ihr mehr Platz zu verschaffen. Zuerst sollten alle nach innen wachsenden und sich kreuzenden Triebe entfernt werden. Vor allem ältere Äste und Zweige müssen deutlich zurückgeschnitten werden, um optimale Bedingungen für neues Wachstum zu bieten.
Quelle: Mein schöner Garten, Gartenjournal, Plantura, Mein Gartenexperte.