Waltz' letzter Tanz: Signal-Leak kostet Trump-Berater den Job

Mehreren Medienberichten zufolge, darunter von CBS und Reuters, muss Mike Waltz seinen Posten als Nationaler Sicherheitsberater der USA räumen. Die Entscheidung folgt auf eine Reihe von Sicherheitsverstößen.

Waltz dürfte die unsachgemäße Nutzung des Kurznachrichtendienstes Signal zum Verhängnis geworden sein. Der 51-jährige Republikaner aus Florida hatte in der nicht abhörsicheren Anwendung vertrauliche Angriffspläne auf Huthi-Stellungen im Jemen veröffentlicht. Ein Journalist war aus Versehen in dieser Gruppe, weshalb die Angelegenheit ans Licht kam.

Trotz anfänglicher Unterstützung durch Trump, der Waltz als "guten Mann" bezeichnete, der "seine Lektion gelernt" habe, erfolgte nun die Trennung. Noch am Donnerstagmorgen lobte Waltz in einem Fox-News-Interview die "klare Führung" des US-Präsidenten.

Die Personalie fällt mit einem symbolischen Datum zusammen: Trump bachte gerade die ersten 100 Tage seiner zweiten Amtszeit hinter sich. Passenderweise gab der Präsident aus diesem Anlass dem Atlantic – jenem Magazin, dessen Chefredakteur unbeabsichtigt in der Signal-Gruppe war – ein Interview mit der selbstbewussten Titelzeile: "Ich regiere Amerika und die Welt".

Wer folgt auf Waltz?

Die Nachfolge für einen der wichtigsten Posten im Weißen Haus ist vorerst ungeklärt. Der Sondergesandte Steve Witkoff könnte ein möglicher Kandidat sein. Witkoff war an den Verhandlungen zum Ukraine- und dem Gazakrieg beteiligt und genießt offenbar das Vertrauen des US-Präsidenten.

Waltz selbst äußerte sich bisher nicht zu seinem Ausscheiden. Auch von der US-Regierung lag zunächst keine offizielle Stellungnahme vor. Sein Stellvertreter Wong, der ebenfalls gehen muss, war bereits während Trumps erster Amtszeit in wichtigen Funktionen tätig und spielte unter anderem eine Rolle in den Verhandlungen mit Nordkorea.