Deutschlands größte Hochhaus-Ruine: Elbtower: Stadt Hamburg meldet Wiederkaufsrecht an

Seit Monaten ruht der Bau des Elbtowers im Osten der Hamburger HafenCity

Seit Monaten ruht der Bau des Elbtowers im Osten der Hamburger HafenCity

Foto: Marcus Brandt/dpa

Hamburg – Wie geht es weiter mit Deutschlands größter Hochhaus-Ruine?

Nach dem Ösi-Milliardär René Benko (46) mit dem geplanten „Elbtower“ in die Pleite rutschte, hat die Stadt Hamburg beim Insolvenzverwalter ihr Wiederkaufsrecht für das Elbtowergrundstück angemeldet. Dies sei gemacht worden, um sich alle Möglichkeiten offenzuhalten, sagte der Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde, André Stark, am Mittwoch.

Laut der HafenCity GmbH läuft der Verkauf des Grundstücks und des Rohbaus bereits seit dem 3. April durch den Insolvenzverwalter der Signa-Gruppe. So soll es bereits auch schon einige Interessenten gegeben haben. Da die Stadt kein Mitspracherecht beim Verkauf hat und somit nicht weiß, um wen es sich bei den Bietern handelt, hat diese bereits am 1. Mai ihr Wiederkaufsrecht mit einer Frist von 9 Monaten aktiviert.

Der Rückkauf des Grundstückes kommt beispielsweise dann in Frage, wenn der Insolvenzverwalter einen Investor bevorzugen würde, der für die Stadt nicht infrage kommt. Bedeutet: Entweder es gibt bis Ende Januar 2025 einen Investor, mit dem die Stadt leben kann, oder sie muss vor Ablauf der neun Monate kaufen, wenn sie Herr des Verfahrens bleiben will. Damit droht eine Situation, die die Stadt immer vermeiden wollte: Sie wäre faktisch der neue Bauherr des Milliardenprojektes.

So sollte der Elbtower nach der Fertigstellung eigentlich aussehen

So sollte der Elbtower nach der Fertigstellung eigentlich aussehen

Foto: picture alliance / SIGNA_Chipper

„Ob wir von diesem Recht Gebrauch machen, steht derzeit gar nicht zur Debatte“, sagte André Stark weiter. Er betonte, im Verkaufsprozess habe der Insolvenzverwalter den Hut auf. Es sei ein privatwirtschaftliches Vorhaben, bei dem die Stadt nicht mit am Tisch sitze und dies auch nicht wolle. Die bevorzugte Lösung der Stadt ist den Angaben zufolge weiterhin, dass ein privater Investor den mittlerweile 110 Meter hohen Rohbau übernehme und fertigstelle.

Zur Erinnerung: Die Baustelle des umstrittenen Gebäudes, das rund eine Milliarde Euro kosten wird, liegt seit vergangenen Oktober brach, weil Benkos Firma „Signa“ die Rechnungen der Baufirmen nicht mehr bezahlt hat. Es gibt Außenstände von rund 37 Millionen Euro.

Der österreichische Investor René Benko (46) hat als Unternehmer Insolvenz angemeldet

Der österreichische Investor René Benko (46) hat als Unternehmer Insolvenz angemeldet

Foto: picture alliance/dpa

Demnach hatte Hamburgs Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (50, SPD) am Dienstag im Haushaltsausschuss der Bürgerschaft darüber informiert, dass die Option scharf gestellt worden ist.

Für den Elbtower-Rohbau in der Hamburger Hafencity gibt es derweil mehrere Interessenten. Stark sagte am Mittwoch dazu, der Vermarktungsprozess sei gut gestartet. Wie viele Bieter es gebe, könne aber eben nur der Insolvenzverwalter sagen.  

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