Knappe Kassen, begrenzter Etat, anspruchsvolle Erwartungen: Es ist nicht leicht, ein ambitioniertes Kulturprogramm auf die Beine zu stellen, wenn es an Geld mangelt. Kulturreferentin Petra Brüderl hat es dennoch geschafft, für die dritte Auflage des Starnberger Kultursommers trotz begrenzten Budgets ein abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen. Die Veranstaltungsreihe will von Juni an erneut mit Konzerten, Ausstellungen, Workshops, Lesungen, Stadtführungen sowie Kinder- und Jugendaktionen für besondere Kulturerlebnisse am See sorgen.
Zum Auftakt gibt es Mitte Juni eine Konzertreihe auf dem Gelände des Münchener Ruder- und Segelvereins "Bayern" (MRSV), der sich schon in den Vorjahren als bewährter Partner der Stadt erwiesen hatte. Auf der Open-Air-Bühne am See gibt es drei Höhepunkte mit unterschiedlichem Programm: Zum Auftakt am Mittwoch, 19. Juni, präsentiert die Band Dreiviertelblut ihr Album "Plié". Am Freitag, 21. Juni, folgt die Münchener Sängerin und Komponistin Alma Naidu mit Quartett & Strings. Am Samstag, 22. Juni, mischen Django 3000 im Rahmen ihrer "Alibabo-Tour" das Publikum auf. Das Platzangebot ist begrenzt.
Dreiviertelblut eröffnet den kulturellen Reigen, und wer die Texte verstehen will, sollte des Bairischen mächtig sein bei "Mit Plié zum Tanz mit dem Deifi": Das Ensemble - ein Septett rund um Filmkomponist Gerd Baumann und Bananafishbones-Sänger Sebastian Horn - überzeugt mit anspruchsvollen Lyrics und virtuosen Klangwelten. Angesagt sind Jazz-Improvisationen, sanfte Balladen, Rock und relaxter Reggae in Kombination mit tiefgründigen Texten, "die sich vom reinsten Glück zur schwärzesten Verzweiflung winden", heißt es in der Ankündigung.
Das zweite Konzert ist eine Premiere: Die Münchener Sängerin und Komponistin Alma Naidu zählt unter Kennern zu den spannendsten Musikerinnen der jungen Jazzszene und stand bereits bei Festivals wie der Jazzwoche Burghausen, dem Nublu Festival New York, dem Jazzfest Bonn oder den Leverkusener Jazztagen auf der Bühne. Die SZ bezeichnete sie als "eines der größten Gesangtalente der Republik" - diesmal in erweiterter Besetzung aus Quintett und Streichern. Neben Stücken aus ihrem Debütalbum "Alma" sind neue Eigenkompositionen zu hören. Alma setzt eher auf leise Töne und kombiniert dabei Jazzstandards mit Songwriting, Pop, Filmmusik und etwas Klassik.
Die bayerischen Gypsys von Django 3000 waren bereits bei der Erstauflage des Starnberger Kultursommers 2021 zu Gast im MRSV, damals noch ohne Bühne, mit minimaler Technik und unter zahlreichen Hygieneauflagen. Die schlimmste Corona-Einschränkung war jedoch das Tanzverbot. Das kann man so nicht auf sich sitzen lassen, dachten sich Django 3000. Daher folgt nun eine Neuauflage mit der "Alibabo-Tour". Denn mit Balkan-Beats, erdigem Gitarren-Rock'n'Roll, Gypsy-Swing, Geigensoli und bairischer Mundart besinnen sich die vier Babos auf ihre musikalischen Anfänge: Mit dem Song "Heidi" gelang ihnen damals der Durchbruch.
Der Kartenverkauf für die ersten drei Kultursommerkonzerte hat bereits begonnen. Zudem soll auch die Kulturbühne im Bucentaur-Park wieder kulturell bespielt werden. Das Programm wird in den kommenden Tagen bekannt gegeben.
Der Kartenvorverkauf erfolgt online über die Homepage der Stadt Starnberg unter www.starnberg.de oder die Schlossberghallenverwaltung unter Telefon 08151-772 170 oder per E-Mail unter schlossberghalle@starnberg.de. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 34 Euro, Jugendliche bezahlen 24 Euro. Einlass ist ab 19 Uhr, Konzertbeginn um 20 Uhr. Die Konzerte finden auf dem Vereinsgelände des MRSV an der Seepromenade 2 statt, bei schlechtem Wetter in der Schlossberghalle.