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Krieg zwischen Israel und Hamas Außenminister beraten in Riad über Feuerpause und Geiselabkommen

Außenministerin Baerbock und ihr US-Amtskollege Blinken treffen in Riad arabische Vertreter. Eine Delegation der Hamas reist zu Verhandlungen über eine Waffenruhe nach Kairo.
US-Außenminister Antony Blinken bei seiner Ankunft in Riad

US-Außenminister Antony Blinken bei seiner Ankunft in Riad

Foto: Evelyn Hockstein / AFP

Die Außenminister mehrerer westlicher und arabischer Staaten sprechen in Riad über Bemühungen für eine Waffenruhe im Gazakrieg und die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas. US-Außenminister Antony Blinken kam am Montagmorgen in Saudi-Arabien an und will nach Darstellung seines Büros mit regionalen Partnern über den Konflikt beraten. Erwartet werden unter anderem Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihre Amtskollegen aus Saudi-Arabien, Ägypten, Jordanien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Auch aus Frankreich, Großbritannien und Italien sollen Vertreter teilnehmen.

Aus Diplomatenkreisen hieß es, die arabischen Teilnehmer wollten bei einem gemeinsamen Treffen vorab eine »vereinte arabische Haltung« in der Frage finden und sich dabei auch mit einem Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde beraten. Dieser werde aber nicht am Treffen mit den Außenministern der westlichen Länder am Montag teilnehmen.

Die Minister treffen sich in Riad am Rande des Open Forums, einer Wirtschaftskonferenz des Weltwirtschaftsforums (WEF), bei der es unter anderem um Umwelt, Gesundheit und Finanzen geht. Israel sollte laut dem WEF-Präsidenten Børge Brende nicht teilnehmen.

Auch Delegation der Hamas will nach Kairo reisen

Ebenfalls am Montag will voraussichtlich eine Delegation der Hamas nach Kairo reisen, um in der ägyptischen Hauptstadt über Details eines neuen Vorschlags für einen Kompromiss mit Israel zu sprechen, wie ein Hamas-Repräsentant der Nachrichtenagentur dpa sagte.

Der Schwerpunkt der Gespräche war zuletzt aus Katar nach Ägypten verlegt worden, da das Golfemirat als Vermittler unzufrieden war. Katars Rolle sei in gewissem Maße für politische Zwecke missbraucht worden, sagte Ministerpräsident Mohammed Bin Abdulrahman Al Thani.

Israel und die Hamas verhandeln indirekt seit Monaten über eine Feuerpause und die Freilassung weiterer Geiseln, die bei dem Überfall islamistischer Terroristen auf Israel am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Hoffnungen auf eine Einigung bei den indirekten Verhandlungen zwischen internationalen Vermittlern haben sich allerdings bisher immer wieder zerschlagen.

czl/dpa