Große Umstellung: Die Gesundheitskarte könnte überflüssig werden

Große Änderung: Darum könnte die Gesundheitskarte bald überflüssig sein
Im Gegensatz zum E-Rezept ist eine weitere Umstellung in diesem Bereich untergegangen: Die digitale GesundheitsID könnte bald die Chipkarte aus Plastik ersetzen.

Große Digitalprojekte im Gesundheitsbereich nehmen in Deutschland Fahrt auf. Das E-Rezept ist Anfang 2024, wenn auch etwas holprig, gestartet, die elektronische Patientenakte soll 2025 ein großes Thema werden. Weit weniger beachtet wird ein weiteres Vorhaben, das bereits gestartet ist, die GesundheitsID.

Dabei handelt es sich um eine digitale Identität für das Gesundheitswesen, also eine Art elektronischer Ausweis, der alle wichtigen Daten enthält, die für eine Behandlung im deutschen Gesundheitswesen notwendig sind, also zum Beispiel die Krankenversicherungsnummer, Name, Geburtsdatum sowie die Information, bei welcher Krankenversicherung man Mitglied ist.

Spannend ist, dass die GesundheitsID ab 2026 als Alternative zur Gesundheitskarte der Krankenversicherung eingesetzt werden soll. Beim Arzt brauchen Sie dann künftig keine Versichertenkarte mehr vorzulegen.

Wichtig: Wer die GesundheitsID nicht will oder kein Smartphone hat, soll nicht ausgeschlossen werden. Die Gesundheitskarte soll auch weiterhin nutzbar bleiben, eine Pflicht zur GesundheitsID ist bisher nicht geplant.

App statt rosa Zettel

GesundheitsID: Nutzung seit Anfang 2024 möglich

Patientenakte als App auf dem Smartphone

Die GesundheitsID gibt es meist über die Apps der Krankenkassen.

Bild: CHIP

Krankenkassen sind seit dem 1.1.2024 gesetzlich dazu verpflichtet, ihren Versicherten auf Wunsch eine GesundheitsID auszustellen. Einige Versicherungen haben schon Ende 2023 damit begonnen, die Versicherten zu diesem Thema anzuschreiben, bevorzugt Nutzer von E-Rezept-App und elektronischer Patientenakte.

Wichtig: Die Nutzung der GesundheitsID ist freiwillig. Sie soll den Zugang zu Online-Gesundheitsanwendungen erleichtern und über das Smartphone intuitiver machen. Versicherte können sich mit der neuen PIN dann in den Apps für E-Rezept und elektronische Patientenakte einloggen.

Um eine GesundheitsID zu erhalten, müssen Sie Kontakt zu Ihrer Krankenkasse aufnehmen. Viele Versicherungen haben dafür schon Infoseiten im Web bzw. Kontaktmöglichkeiten geschaffen. Meist lässt sich die Ausstellung einer GesundheitsID auch über die Apps der Krankenversicherungen lostreten.

Damit die GesundheitsID sicher ist, ist eine 2-Faktor-Authentifizierung nötig. Abgestimmt wurde das mit dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Die veröffentliche Spezifikation sieht es daher vor, dass die GesundheitsID regelmäßig durch eine Anmeldung über die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises oder über die elektronische Gesundheitskarte mit PIN bestätigt werden muss.

Ab 2026: GesundheitsID ersetzt Versichertenkarte

Gesundheitskarte wird in Lesegerät geschoben

Ab 2026 soll die GesundheitsID eine Alternative zur Versichertenkarte sein.

Bild: Fabian Sommer/dpa

Ab 2026 soll eine weitere Funktion bei der GesundheitsID hinzukommen: Patienten brauchen dann keine Gesundheitskarte mehr als Versicherungsnachweis in der Arztpraxis, sondern können sich mit ihrer digitalen Identität ausweisen. Das soll ein wesentlicher Schritt hin zu einer kartenunabhängigen Zukunft der Telematikinfrastruktur werden.

Hier gehts zur Bund-ID plus Ausweis-App