Die mediterrane, atlantische und nordische Diät sind drei spezifische regionale Ernährungsweisen. Ernährungsprofi Uwe Knop verrät, ob eine von ihnen besonders gesund ist und ob sie zur Gewichtsabnahme beitragen können.
Was sind die Hauptunterschiede zwischen der mediterranen, atlantischen und nordischen Diät?
Alle drei Ernährungsformen sollen eine spezifische regionale Ernährungsweise widerspiegeln, die auf unterschiedlichen geografischen Bereichen und kulinarischen Traditionen basiert.
- Die mediterrane Diät stammt aus den Ländern rund um das Mittelmeer, wie Griechenland und Italien.
- Die atlantische Essweise hat ihre Wurzeln in den Regionen entlang der Atlantikküste, z.B. Portugal und Spanien.
- Der nordische Ernährungsstil ist in den skandinavischen Ländern wie Norwegen oder Schweden beheimatet.
Das Besondere der jeweiligen Ernährungsformen liegt in der unterschiedlichen Gewichtung von Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse und Ölen - bei der einen „Diät“ ist es mal mehr Olivenöl, bei der anderen mehr Kohl oder mehr Fisch. Das alles wird dann „glatt gebügelt“ standardisiert und als jeweils „gesunde Kost“ proklamiert.
Daran sieht man: Gesunde Ernährung kann alles mögliche sein, der Begriff ist beliebig dehn- und bedienbar. Aber eines haben alle drei Ernährungsweisen gemeinsam: Allen fehlt die Kausalevidenz, also der wissenschaftliche Beleg für die kolportierte „gesundheitsfördernde Kraft“.
Über den Experten Uwe Knop
Uwe Knop, Jahrgang 1972, ist Diplom-Ernährungswissenschaftler, Buchautor, und Referent für Vorträge bei Fachverbänden, Unternehmen und auf Ärztefortbildungen. Sein Buch "
Welche gesundheitlichen Vorteile sind mit der mediterranen, atlantischen und nordischen Diät verbunden?
Je nach persönlicher Vorliebe des Experten, Journalisten oder Politikers ist die eine oder andere Art die beste für die Gesundheit. Aber: Es weiß niemand. Und das liegt an den massiven Limitierungen der Ernährungsforschung, Einen wissenschaftlichen Nachweis besonderer „Gesundheitskraft“ gibt es weder für die mediterrane, atlantische und nordische Ernährung, noch für irgendeine andere Form des Essens. Und es wird diese Kausalevidenz auch niemals geben - wie es bis dato für gar nichts im Bereich gesunder Ernährung valide Evidenz gibt.
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Können diese Diäten zur Gewichtsabnahme beitragen?
Absolut. Es kommt bei der Ernährung im Allgemeinen und Abnehmen im Besonderen weder auf die regionale Herkunft an noch auf die Makronährstoffverteilung - also ob ich besonders viel oder wenig Kohlenhydrate, Fett oder Eiweiß esse. Wichtig ist es, dass der Ernährungsstil ausgewogen ist und vor allem individuell genau zur eigenen Persönlichkeit, zum Lebensstil und einzigartigen Stoffwechsel passt.
Wer seinen Herzenswunsch 'schlanker werden und bleiben' wirklich aus tiefster innerer Überzeugung aktiv zum Leben erwecken möchte, der kann nur mit individueller Ernährungs- und Lebensstilumstellung etwa 2 Kilogramm pro Monat gesund abnehmen .
Bevor Sie starten, sollte ein „personal tabula rasa“ erfolgen: Stellen Sie einmal Ihr bisheriges Leben gründlich und komplett auf den Kopf, um sich selbst und Ihr eigenes Ich intensiv zu durchleuchten: Wer bin ich, warum sehe ich so aus, was will ich und was will ich nicht (mehr) in meinem Leben sehen? Zum Abnehmen muss man auch nicht zwangsläufig Kalorien zählen.
"Erfolgreich abnehmen und schlank bleiben" von Uwe Knop
Dieser Text stammt von einem Expert aus dem FOCUS online EXPERTS Circle. Unsere Experts verfügen über hohes Fachwissen in ihrem Themenbereich und sind nicht Teil der Redaktion. Mehr erfahren.