Überall in Deutschland zu finden: Unscheinbare Metall-Noppen im Boden

Überall in Ihrer Umgebung befinden sich Dinge, die kaum jemand bemerkt, obwohl sie eine wichtige Funktion erfüllen. Dazu zählen neben den tausenden grauen Röhren im Wald und an Feldern auch die kleinen Metall-Noppen im Boden.

Diese sind für die meisten Menschen fast unsichtbar, obwohl es sie überall in Deutschland gibt. Manchmal sind sie beschriftet, manchmal nicht. Wir erklären, wozu sie dienen.

Bei den kleinen Metall-Noppen handelt es sich um Vermessungspunkte, genauer gesagt um sogenannte Lagefestpunkte (LFP). Die in den Gehweg oder Straßenbelag eingeschlagenen Bolzen oder Nägel sind meist aus Metall, aber Sie sehen nicht immer so unscheinbar aus wie auf unseren Beispielfotos. Oftmals sind diese mit der Aufschrift "Vermessungspunkt" versehen, manchmal ist auch eine weiße Plastik-Kappe als Abdeckung zu finden.

Auffällige Markierungen mit leuchtender Sprühfarbe sind auch keine Seltenheit, damit die Messtechniker die Punkte leichter finden können. Diese dienen meist dafür, dass darauf ein Vermessungsstativ mit einem Tachymeter oder Theodolit aufgebaut werden kann – entweder als Ausgangs- oder als Zielpunkt für Vermessungen.

Die Stative sind häufig in hellem gelb gefärbt und werden genau über der kleinen Vertiefung in der Mitte des Messpunktes aufgestellt. Dabei hilft ein optisches Lot mit einem kleinen Fadenkreuz, die sogenannte Stehachse genau senkrecht darüber zu positionieren.

Manche Messpunkte sind etwas erhaben vom Untergrund und können sogar zu einer kleinen Stolperfalle werden, andere haben sogar eine historische Bedeutung. Dazu zählt zum Beispiel auch der geografische Mittelpunkt der Hauptstadt Berlin, der mit einem Messungspunkt bei den Koordinaten 52°30'05.5"N 13°24'08.2"E zu gekennzeichnet ist. Er befindet sich am südwestlichen Ende des Lobecksportplatzes.

Ansonsten sind die Vermessungspunkte für Normalverbraucher im Alltag eher weniger von Bedeutung – dennoch ist es spannend, deren Hintergrund zu kennen.