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Krieg im Gazastreifen Kommt jetzt der Waffenstillstand? Hamas-Vertreter verhandeln in Kairo

Rafah Gaza Israel
Israelische Soldaten bereiten in der Nähe zum Gazastreifen ihre Panzer auf den Einsatz vor
© Imago Images
Was antwortet die Hamas auf den israelischen Vorschlag über eine Waffenruhe? Eine Delegation der Islamisten wird in Kairo darüber mit ägyptischen Vermittlern sprechen – während sich in Saudi-Arabien westliche und arabische Außenminister treffen.

Vor der erwarteten israelischen Offensive auf die Stadt Rafah gibt es Hoffnung auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg. Eine Delegation werde am Montag nach Kairo reisen, um über eine Waffenruhe zu verhandeln, sagte ein Hamas-Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Unter der Führung von Khalil al Hayya soll die Antwort der islamistischen Palästinenserorganisation bei einem Treffen mit Mitarbeitern des ägyptischen Geheimdienstes übermitteln. Al Hayya ist die Nummer zwei des politischen Arms der Hamas im Gazastreifen.

Verzichtet Israel auf Rafah-Offensive?

Bei den Gesprächen zwischen hochrangigen Vertretern der militant-islamischen Organisation und den Vermittlern aus Katar und Ägypten gehe es um den jüngsten israelischen Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen. Israel hatte am Samstag angeboten, die geplante Offensive auf Rafah zu verschieben, wenn es zu einer Einigung über die Freilassung israelischer Geiseln kommt.

Der Vorstoß sehe die Freilassung von etwa 40 Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Austausch für die Freilassung von Palästinensern aus israelischen Gefängnissen und in einem zweiten Schritt einen Waffenstillstand vor, der eine "Periode anhaltender Ruhe" beinhalte – Israels Kompromissantwort auf eine Hamas-Forderung nach einem dauerhaften Waffenstillstand, sagte der Insider Reuters. 

Joe Biden: Humanitärer Plan für Gaza

US-Präsident Joe Biden bekräftigte nach Angaben des Weißen Hauses in einem Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu seine Haltung zu einem möglichen Einmarsch in Rafah: Die Regierung in Washington könne die Operation ohne einen angemessenen und glaubwürdigen humanitären Plan nicht unterstützen.

Dennoch flog Israel in der Nacht Luftangriffe auf Rafah, dabei wurden nach Angaben von Ärzten und Sanitätern 13 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt. Hamas-Medien sprachen von 15 Toten.

Bei einem Treffen mehrerer Außenminister westlicher und arabischer Staaten in Riad soll an diesem Montag über Bemühungen für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas gesprochen werden. US-Außenminister Antony Blinken, der auf dem Rückweg eines Besuchs in China nach Saudi-Arabien reist, will nach Darstellung seines Büros mit regionalen Partnern über den Konflikt beraten. Erwartet werden unter anderem Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihre Amtskollegen aus Saudi-Arabien, Ägypten, Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. 

nik Reuters DPA

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