Krimi-Vote Wie gefiel Ihnen der Köln-»Tatort«?
Klaus J. Behrendt als Max Ballauf: Schuldig wird hier jeder
Foto: Martin Valentin Menke / WDRAuf Liebe folgt im Krimi oft der Tod. So war es auch im Kölner »Tatort« am Sonntag: Kommissar Ballauf, der alte Streuner, wollte endlich sesshaft werden. Man sah ihn mit der Journalistin Nicole (Jenny Schily) turteln, tanzen und im Bett Pläne für eine gemeinsame Zukunft aushecken. Nach ziemlich genau zwei Dritteln des Krimis war damit abrupt Schluss: Ballaufs neue Liebe wurde vom Balkon ihrer Wohnung gestoßen.
Gemeinsam mit ihrer alten Freundin, der Schlagersängerin Mariella Rosanelli (Leslie Malton) war die Chefredakteurin eines kleinen Stadtmagazins in einen vertrackten Erpressungs- und Mordfall verstrickt. Die Untersuchungen führten viele Jahrzehnte zurück ins linksalternative Milieu von Köln, wo es zu Missbrauch in einem Jugendcamp gekommen war. Schuldig geworden war in diesem außergewöhnlichen Krimi jede und jeder.
In unserer Kritik schrieben wir : »Ballauf bekommt einerseits ein paar der zärtlichsten Szenen seiner Kommissarskarriere geschenkt, zweifelt aber immer mehr an der Person, die er für die große Liebe seines Lebens hält. So wird das mit dem Pärchenglück nichts. Zum unabwendbar scheinenden Absturz laufen in diesem Edel-›Tatort‹ exquisite Jazzrock-, Folkpop- und Tropicalismo-Songs. Und natürlich immer wieder ›Der Mann, bei dem sich’s lohnt‹. Als Getränk zum Zuschauen auf der Couch empfehlen wird dem Liedtext gemäß Tonic-Gin mit viel Gin und wenig Tonic drin.«
Wir gaben 8 von 10 Punkten. Was sagen Sie zu dem Krimi?
»Diesmal ist es anders« – so der Titel der aufwühlenden Episode – war der 90. Fall mit dem Team um Ballauf und den von Dietmar Bär gespielten Kommissar Freddy Schenk. Gerade wird eine weitere Folge abgedreht, auch sie führt in die subkulturelle Vergangenheit von Köln, nämlich in die Zeit der frühen Techno-Kultur Anfang der Neunzigerjahre. Titel: »Colonius«. Die Ausstrahlung ist für die zweite Hälfte des nächsten Jahres angesetzt.
