Ernährungsexpertin erklärt: Ist Schokolade wirklich gesünder als Obst?

Was ist dran? Dürfen sich Naschkatzen wirklich freuen?

Zartbitterschokolade enthält besonders viele Antioxidantien

Zartbitterschokolade enthält besonders viele Antioxidantien

Foto: picture alliance / BSIP

Schokolade macht dick und ist ungesund? Alles Quatsch. Behauptet zumindest eine Expertin. Denn: Unsere Lieblingssüßigkeit enthält schließlich viele gesunde Inhaltsstoffe.

Vor allem Fans von Zartbitterschokolade dürfen sich freuen. Warum die sogar gesünder als Obst sein soll, erklärt die Ernährungswissenschaftlerin Sushma Gahg in einem Bericht der „Gulfnews“. Denn die Süßigkeit enthält nicht nur viele Antioxidantien, sondern auch Eisen, Magnesium, Vitamin B, vor allem aber Flavonoide.

Dunkle Schokolade senkt den Blutfettwert

Deshalb habe die Schokolade einen positiven Effekt auf den Blutfettwert, wie klinische Studien zeigen: Teilnehmer, die zwischen zwei und zwölf Wochen lang täglich 20 bis 100 Gramm dunkle Schokolade gegessen haben oder Kakao tranken, hatten einen deutlich niedrigeren Cholesterin-Spiegel.

Und: Auch das gefährliche LDL-Cholesterin, das unter anderem für Herzinfarkte verantwortlich gemacht wird, sank. Die positive Wirkung schreiben die Wissenschaftler den in Kakaobohnen enthaltenen Procyanidinen zu. Diese sekundären Pflanzenstoffe zählen zu den Flavonoiden und können die Cholesterinaufnahme blockieren.

„Fundgrube an Antioxidantien“

Der Gesamt-Flavonolgehalt von Kakaopulver liegt bei 30,1 Milligramm pro Gramm und damit deutlich höher als bei anderen Fruchtpulvern. „Dunkle Schokolade ist deshalb eine Fundgrube an Antioxidantien wie Flavonoiden, die hauptsächlich in Kakao vorkommen“, sagt Sushma Gahg. „Diese Antioxidantien werden mit einer verbesserten Herzgesundheit in Verbindung gebracht, indem sie dazu beitragen, den Blutdruck zu senken und die Gefäßfunktion zu verbessern.“

Studien bestätigen, dass Flavonoide den Blutdruck senken, die Durchblutung verbessern und das Gerinnungsrisiko minimieren können. Zusätzlich können die Pflanzenstoffe das Schlaganfallrisiko und die Gefahr für koronare Herzerkrankungen senken.

Zudem schützen die Pflanzenstoffe das Immunsystem vor Entzündungen und senden Signale an die Arterien, damit diese sich entspannen und weiten.

So wirkt dunkle Schokolade bei Diabetes

Eine weitere Studie untersuchte die Auswirkungen von Schokolade auf Menschen mit Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck. Das Ergebnis: Diejenigen, die täglich 25 Gramm dunkle Schokolade aßen, hatten einen deutlich niedrigeren Blutdruck als diejenigen mit der gleichen Menge Vollmilchschokolade.

Gleichzeitig erhöhen die Polyphenole die Insulinsensitivität, sodass der Blutzucker besser kontrolliert werden kann. Das könnte langfristig Diabetes verzögern oder verhindern.

Zartbitterschokolade enthält zahlreiche gesunde Inhaltsstoffe – allerdings auch Fett und Zucker

Zartbitterschokolade enthält zahlreiche gesunde Inhaltsstoffe – allerdings auch Fett und Zucker

Foto: picture alliance / Thomas Francois/Shotshop

Zartbitterschokolade macht schlau!

Und nicht nur das: Dunkle Schokolade ist auch gut fürs Gehirn. Gahg erklärt, Zartbitterschokolade werde mit mehreren kognitiven Vorteilen in Verbindung gebracht. „Die im Kakao reichlich vorhandenen Flavonoide verbessern unsere kognitiven Fähigkeiten und können sogar vor altersbedingtem Verfall schützen“, sagt die Wissenschaftlerin.

Schokolade könne zudem die neuronale Aktivität in bestimmten Bereichen des Gehirns stimulieren, die für Vergnügen und Belohnung verantwortlich sind. Das baue Stress ab, steigere die Leistungsfähigkeit und hebe die Stimmung.

Flavonoide verbessern zusätzlich das Gedächtnis, die Wahrnehmung und die Lernfunktionen unseres Gehirns. Dazu steigert Zartbitterschokolade die Fähigkeit des Gehirns, synaptische Verbindungen zu bilden.

Infografik: Kakaopreise seit 2022

Ist dunkle Schokolade sogar gesünder als Obst?

Tatsächlich! Eine Studie zeigte, dass Kakao und dunkle Schokolade mehr Antioxidantien, Polyphenole und Flavonoide enthält als alle getesteten Früchte. Darunter etwa Acai-Beeren, Blaubeeren und Cranberrys. In dieser Kategorie ist Zartbitterschokolade der klare Sieger.

Allerdings ist auch bei dunkler Schokolade einiges zu beachten: Verwenden Sie Zartbitterschokolade mit mindestens 70 Prozent Kakaoanteil. Und: „Es ist am besten, sie in moderaten Portionen zu genießen, um eine übermäßige Kalorienaufnahme zu vermeiden“, sagt Gahg. Denn auch dunkle Schokolade enthalte Kalorien und Fette – wenn auch weniger als Vollmilchschokolade, die zusätzlich viel Zucker und Milch und nur einen geringen Kakao-Anteil enthält.

In puncto Kalorienmenge und Vitamingehalt dürfte das Obst wieder klar im Vorteil sein. Es kommt also ganz darauf an, welche gesundheitlichen Vorteile Sie sich wünschen.

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