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Sport NFL-Profi Johnson

„Die Täter haben die Leiche dort liegen lassen, wo die Kinder in den Schulbus einstiegen“

Los Angeles Rams - Las Vegas Raiders Los Angeles Rams - Las Vegas Raiders
Jakob Johnsons Weg in die NFL war steinig. In einem Podcast erzählte der Football-Profi nun von seinen Erlebnissen an der Highschool
Quelle: picture alliance/dpa/Maximilian Haupt
Mit Brandon Coleman spielt künftig ein weiterer Profi mit deutschen Wurzeln in der NFL. Am Rande des Drafts erinnert sich einer seiner Vorgänger, Jakob Johnson, an seinen Weg in die Milliarden-Liga. Der 29-Jährige berichtet von schockierenden Erlebnissen aus seiner Schulzeit in den USA.

Mit Brandon Coleman wird der nächste Spieler mit deutschen Wurzeln in der National Football League (NFL) antreten. Der 23 Jahre alte Deutsch-Amerikaner wurde beim Draft in Detroit von den Washington Commanders in der dritten Runde und an insgesamt 67. Position gezogen. „Ich bin sprachlos und schockiert, das war ganz überraschend“, sagte Coleman im Interview bei RTL, nachdem er im Draft ausgewählt worden war.

Zu Colemans Vorgängern zählt auch Jakob Johnson. Am Rande des Drafts erzählt der Fullback aus Stuttgart, der in seiner Karriere bisher für die New England Patriots und die Las Vegas Raiders spielte, in einem Podcast von seinem beschwerlichen Weg in die NFL. Nach seinem Abitur wechselte Johnson an die Jean Ribault High School in Jacksonville. Der dortige Rassismus und die ausufernde Kriminalität hätten ihn teils schockiert, betont Johnson im Gespräch mit Mark Hartmann bei „Behind The Athletes“.

„Ich hatte zuvor gedacht, dass ich wüsste, wie sich Rassismus anfühlt. Aber in Florida hat man gesehen, wie struktureller Rassismus aussieht. Was da an Kriminalität abläuft, kann man mit Deutschland nicht vergleichen. Täglich gab es in den Schulpausen Schlägereien“, so Johnson, der nach eigenen Angaben in den „besseren Vierteln“ von Stuttgart aufgewachsen war. Um seine Erlebnisse zu verdeutlichen, erzählt der 29-Jährige eine besonders erschütternde Geschichte aus seiner Schulzeit.

Johnson über Weg in die NFL

„Viele Jungs in meinem Altre waren in Bandenkonflikte involviert. Gelegentlich wurden sogar Leute erschossen, so auch ein Mitschüler von meiner Highschool“, erinnert sich Johnson. „Die Täter haben die Leiche genau dort liegen lassen, wo die Kinder morgens in den Schulbus einsteigen mussten.“ Dem Freund seiner Cousine sei bei einem anderen Zwischenfall in den Kopf geschossen worden.

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Der Sohn einer alleinerziehenden Mutter habe den Fokus trotz der widrigen Bedingungen auf dem Football halten können, weil er unbedingt ans College wollte. An der University of Tennessee lief es für den Deutschen aber nicht, wie erhofft. „Das letzte Jahr am College war das schlechteste Footballjahr der Schulgeschichte. Danach hatte ich mit Football abgeschlossen“, gesteht Johnson, der von einer schweren Schulterverletzung ausgebremst wurde und sich nicht für den NFL-Draft anmelden konnte.

Johnson, der sich zwischenzeitlich als Kellner und in einer Pizzeria arbeitete, erkämpfte sich nach einer zwischenzeitlichen Rückkehr nach Deutschland letztlich über das International Player Pathway Program der NFL für ausländische Profis doch noch einen Platz in der NFL.

rc mit dpa

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