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Sport Pleite gegen Heidenheim

Vierter Abstieg im fünften Jahr – Darmstadt nicht mehr zu retten

Darmstadt 98 steht drei Spieltage vor Saisonende als Absteiger aus der Bundesliga fest. Der zweite Aufsteiger Heidenheim ist nach dem späten Sieg dagegen nur noch drei Punkte vom Europapokal entfernt.

Der SV Darmstadt 98 ist vorzeitig aus der Fußball-Bundesliga abgestiegen. Der Tabellenletzte unterlag zum Abschluss des 31. Spieltags am Sonntagabend dem 1. FC Heidenheim im eigenen Stadion mit 0:1 (0:0) und kann damit nun auch rechnerisch nicht mehr die Klasse halten. Bei noch drei ausstehenden Spieltagen beträgt der Rückstand auf den Relegationsrang 16 elf Zähler. Die Hessen blieben damit im 13. Heimspiel in Folge sieglos. Das Tor für die Gäste aus Baden-Württemberg, die damit praktisch gerettet sind, erzielte Nikola Dovedan (90.).

„Als gelernter Bankkaufmann kann man jetzt schon ein bisschen durchrechnen. Das wird schwer, den Klassenerhalt noch zu verhindern. Aber wir feiern heute nicht den Klassenerhalt. Das machen wir dann, wenn es wirklich so ist. Aber es war wahrscheinlich der letzte Schritt. Mit 37 Punkten blieben wir drin“, sagte Heidenheims Trainer Frank Schmidt und widmete sich dem Gegner. „Eigentlich wollten wir zusammen den Klassenerhalt feiern. Wir hatten uns das so ein bisschen vorgenommen, nachdem wir im vergangenen Jahr in der Zweiten Liga einige große Klubs hinter uns gelassen hatten.“

Für Darmstadt endet somit aber auch der jüngste Aufstieg in einem kurzen Intermezzo. Für den Klub ist es in seinem fünften Bundesligajahr der vierte Abstieg. Seit dem 14. Spieltag stehen die Lilien ununterbrochen auf dem letzten Tabellenplatz. „Es ist im Moment ziemlich leer in einem drin“, sagte ein geknickter Fabian Nürnberger: „Wir hatten ein paar Spiele in der Saison, die wir vielleicht auf unsere Seite hätten ziehen können. Aber keine Ahnung, ob das etwas verändert hätte.“

Der neue Sportliche Leiter der Darmstädter, Paul Fernie, machte vor dem Spiel gegen Heidenheim klar, dass aus Sicht des Clubs Torsten Lieberknecht auch in der 2. Liga Trainer bleiben soll. „Es gibt gar keine Fragezeichen von meiner Seite aus, was Torsten betrifft momentan. Wir haben relativ schnell auf Augenhöhe eine Beziehung aufgebaut. Wir reden oft, und die Gespräche waren bis jetzt nur positiv. Ich freue mich, mit ihm weiterzuarbeiten“, sagte Fernie beim Streamingdienst DAZN.

„Wir wussten, dass dieser Tag kommen wird. Das gehört zu einem Sportlerleben dazu. Entscheidend ist, wie wir die nächsten Tage und Wochen verbringen“, sagte Lieberknecht zum besiegelten Abstieg nach der Partie: „Es tut aber auch weh, dass wir dieses Spiel verlieren.“

Dovedan mit dem späten Schock

An der kämpferischen Einstellung mangelte es den Darmstädtern vor 17.416 Zuschauern gegen Heidenheim jedenfalls nicht. „Für uns geht es darum, dass wir weiter diese Haltung zeigen wollen“, sagte Lieberknecht vor dem Anpfiff. Und seine Spieler ließen diese Haltung auf dem Platz nicht vermissen. Trotz der vor der Partie nahezu aussichtslosen Situation hielten die Lilien mit den Heidenheimern von Anfang an mit.

In der 5. Minute hatte Darmstadts Fabian Nürnberger die erste gute Gelegenheit der Partie. Sein Abschluss rauschte knapp über das Gehäuse der Gäste. Auch die Heidenheimer näherten sich so langsam an. Erst ging ein Schuss von Tim Kleindienst knapp am Tor vorbei (16.), dann entschärfte Darmstadts Torwart Marcel Schuhen einen Kopfball von Patrick Mainka mit einem tollen Reflex (26.).

Fast im Gegenzug verpasste Nürnberger nach starkem Dribbling und Vorarbeit von Luca Pfeiffer erneut die Führung (27.). Der Schuss des Mittelfeldspielers verfehlte abermals das Tor von Heidenheims Keeper Kevin Müller nur knapp. Auch bei den Heidenheimern ließ die Effizienz im ersten Durchgang zu wünschen übrig. Aus aussichtsreicher Position setzte Angreifer Marvin Pieringer seinen Versuch neben das Tor (37.).

Die Darmstädter gaben nicht auf und starteten mit viel Schwung in die zweite Halbzeit. Müller klärte einen Schuss vom Tim Skarke gerade noch so zur Ecke (46.). Danach übernahmen die Heidenheimer die Kontrolle. Schuhen parierte einen wuchtigen Schuss von Kleindienst (58.). In der 66. Minute war es wieder Nürnberger, der die Führung der Lilien auf dem Fuß hatte. Seinen Freistoß kratzte Müller aus dem Winkel. Auch Oscar Vilhelmsson scheiterte aus spitzem Winkel am starken Torhüter des FCH (76.). Dovedan schockte die Hausherren dann spät.

Heidenheim hat mit dem Sieg bei neun Punkten und neun Toren Vorsprung auf den 16. Tabellenplatz nicht nur den Klassenerhalt so gut wie sicher, sondern könnte sich sogar noch für den Europapokal qualifizieren. Der SC Freiburg auf Tabellenplatz sieben ist nur drei Punkte entfernt. „Wir müssen die Kirche schon auch im Dorf lassen. Klar, wenn wir am Ende draufspringen, warum nicht. Da sind noch andere Mannschaften dabei, die noch ein bisschen mehr Qualität haben als wir. Wir wissen, wo unser Platz ist“, sagte Heidenheims Torwart Kevin Müller.

lwö

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