0:1 gegen Heidenheim :
Darmstadt steht als erster Absteiger fest

Von Alex Westhoff, Darmstadt
Lesezeit: 2 Min.
Es hat nicht gereicht: Darmstadt 98 steigt ab
Engagiert, aber erfolglos: für Darmstadt 98 endet das Kapitel Fußball-Bundesliga nach nur einer Saison. Eine kämpferisch gute Leistung genügt auch gegen Heidenheim nicht.

Als es passiert war und Gewissheit herrschte, dass es in der kommenden Saison in Liga zwei weitergeht, unterbrachen die „Lilien“-Fans ihre Gesänge nicht. Auf dem Rasen indes brach sich die Enttäuschung unter den Darmstädter Profis Bahn. Es war schon nicht mehr darum gegangen ob, sondern wann der Abstieg des SV Darmstadt 98 aus der Fußball-Bundesliga auch rechnerisch feststeht. Nun ist es der Sonntagabend des 31. Spieltags geworden. Die 0:1-Niederlage gegen den 1. FC Heidenheim besiegelte eine Saison, in dem der Abstiegskandidat Nummer eins auch zum ersten Absteiger geworden ist.

Zugute halten kann man den „Lilien“, dass sie bis zum Ende voll engagiert und leidenschaftlich Fußball spielten. Es war insgesamt in dieser missratenen Darmstädter Spielzeit fast nie eine Frage des mangelnden Willens, aber fast immer der fehlenden Qualität. Das gilt auch für das Match gegen Heidenheim, dem nach Punkten mehr als doppelt so guten Mitaufsteiger, der wohl ziemlich sicher auch in der kommenden Saison in der Bundesliga spielen wird. Und wurde auch deutlich beim Zustandekommen des späten Gegentreffers durch Nikola Dovedan (90.), weil dieser begünstigt wurde durch einen üblen Patzer von SVD-Innenverteidiger Matej Maglica.

Es hätte nicht viel gefehlt und der Darmstädter Abstieg hätte schon nach wenigen Spielminuten am Böllenfalltor festgestanden. Der späte Kölner 1:1-Ausgleichstreffer im Spiel mit Überlänge in Mainz bescherte den Südhessen noch die Chance, den direkten Wiederabstieg mit einem Heimsieg noch mal hinauszuschieben. Nur, es sollte nicht sein.

Die auf vier Positionen veränderten „Lilien“ – Christoph Zimmermann, Emir Karic, Jannik Müller und Luca Pfeiffer rückten in die Startelf für die allesamt verletzten Clemens Riedel, Matthias Bader, Aaron Seydel und Klaus Gjasula – waren schwungvoll in das vorletzte Heimspiel der Saison gestartet. Nach einem gut kombinierten Gegenstoß verfehlte Fabian Nürnberger das Ziel nur knapp (5.), nach ähnlichem Muster auch in der 27. Minute. Kurz zuvor allerdings brauchte es eine starke Reaktion von SVD-Torhüter Marcel Schuhen, um den Kopfball von Patrick Mainka zu entschärfen. Darüber hinaus ähnelte das Match in der Bundesliga den vielen Vergleichen der beiden Teams in den vergangenen Zweitligaspielzeiten: viele Zweikämpfe, viel sich gegenseitig beharken und bekämpfen, viel Intensität, wenig spielerisches Esprit.

Nach der Pause gerieten die Darmstädter in einem nun muntereren Spiel zunächst etwas unter Druck, Ausdruck dessen war ein starker Distanzschuss von Tim Kleindienst, den Schuhen aber parieren konnte (58.). Zugkräftige südhessische Offensivaktionen blieben ein Job von Linksverteidiger Nürnberger: Dessen sehenswerten Freistoß aus 20 Metern konnte FCH-Torhüter Kevin Müller im Flug gerade noch erreichen (66.). Auch dem Schuss von Oscar Vilhelmsson aus spitzem Winkel stellte sich Müller erfolgreich in den Weg (76.).

Die „Lilien“ stemmten sich bis zum Schluss gegen den vorzeitigen Abstieg – ein Schuss des eingewechselten Mathias Honsak aus aussichtsreicher Position wurde geblockt (88.). Doch dann brachten sie sich doch noch um einen verdienten Punktgewinn. Maglica trat dort über den Ball, wo man keinesfalls über den Ball treten sollte: im eigenen Fünfmeterraum. Und nach Dovedans Treffer war sie nicht mehr abzuwenden, die zwölfte Niederlage im 16. Heimspiel – auch ein Grund, warum die „Lilien“ 2023/24 letztlich dauerhaft auf verlorenem Posten standen.