Zehn Verletzte, einer schwer: Touristenbahn in Wernigerode kracht gegen Baum
Die sogenannte „Wilde Hilde“ verunglückte am Sonntag auf einer Waldstraße in Wernigerode
Wernigerode (Sachsen-Anhalt) – Bei einem Unfall der Schlossbahn in Wernigerode sind am Sonntag zehn Menschen verletzt worden, einer davon schwer.
Nach Angaben der Feuerwehr war die kleine Bimmelbahn am Nachmittag auf dem Rückweg vom Schloss in die Harzstadt, als sie in einer Linkskurve plötzlich nach rechts von der Straße abkam und gegen einen Baum prallte.
Nach dem Zusammenstoß drohten zwei Waggons, einen Abhang im Wald hinabzurutschen. Zum Glück hatte sich die Lok und ein Wagen hatte sich so an zwei Bäumen verkeilt, dass so den Fahrgästen noch Schlimmeres erspart blieb. Zum Zeitpunkt des Unfalls waren 28 Menschen an Bord.
Halbe Million Euro Schaden
Die kleine Bimmelbahn packte die Kurve nicht und knallte gegen einen Baum
Einer der Passagiere musste von der Feuerwehr befreit werden. Die verletzten Fahrgäste wurden danach in umliegende Krankenhäuser gebracht - darunter auch fünf Kinder. Auch ein Kriseninterventionsteam war an der Unfallstelle. Für die Unfallaufnahme blieb die Straße „Am Schloss“ für circa viereinhalb Stunden voll gesperrt.
Die sogenannte „Wilde Hilde“ gilt als Touristenattraktion in Sachsen-Anhalt und bietet Fahrten im Stadtgebiet Wernigerode und zum Schloss an.
Warum die Elektro-Bahn von der Straße abkam, soll nun ermittelt werden, sagte ein Polizeisprecher. Demnach entstand ein Sachschaden von 500 000 Euro Schaden.
Die Betreiber der Wernigeröder Schlossbahn wollte sich noch nicht zu dem Vorfall äußern.
Die Polizei teilte am Montagmorgen mit, dass ein technischer Defekt möglicherweise für den Unfall verantwortlich sei. Die Fahruntüchtigkeit des 68-jährigen Fahrers oder ein Schwächeanfall würden aktuell ausgeschlossen sein.
Unfall-Bahn seit 2022 im Einsatz
Die „Wilde Hilde“ ist erst seit Sommer 2022 im Einsatz. Die erste voll elektrisch betriebene Wegebahn in Sachsen-Anhalt war der „Rote Albert“, der im April 2019 seinen Betrieb aufnahm und seitdem auf der Runde zwischen Stadtzentrum, dem Schloss am Agnesberg und dem Christianental unterwegs ist - einer der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Sachsen-Anhalts.