Kainz trifft ganz spät: Elfer-Wahnsinn lässt Köln hoffen

Kainz (r.) dreht ab zum späten Jubel, trifft per Elfmeter (90.+5 Minute) zum 1:1-Ausgleich

Kainz (r.) dreht ab zum späten Jubel, trifft per Elfmeter (90.+5 Minute) zum 1:1-Ausgleich

Foto: Getty Images

Zwei Elfer. Ein Punkt Hoffnung in der Bundesliga für den 1. FC Köln. In der 5. (!) Minute der Nachspielzeit verwandelt Florian Kainz (31) einen Strafstoß zum 1:1. Mainz-Torwart Zentner hatte zuvor Adamyan knallhart abgeräumt. Elfer – nach Videobeweis.

Zentner: „Ich sehe es so, dass der Schiri den Elfer auf jeden Fall geben wollte. Für mich kein Elfmeter – nein.“

Das Duell der Karnevalsvereine endet Unentschieden. Fünf Punkte beträgt der Rückstand des Tabellen-17. Köln auf den Relegationsplatz mit Mainz.

Sport-Boss Christian Keller: „Wir brauchen im Normalfall drei Siege. So stelle ich mir Abstiegskampf vor, das müssen wir jetzt noch dreimal zeigen.“

Später Hoffnungsjubel beim FC. Und ganz besonders bei Luca Waldschmidt (27). Der hatte den ersten Kölner Strafstoß am Abend verballert. Beim Dumm-Elfer des Jahres.

Waldschmidt: „Ich schieße daneben, keine Ahnung wieso. Ich kann mich nur entschuldigen.“

Weil Fans ihn zuvor verletztenSpieler bei Ecke mit Schirmen beschützt

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Die 46. Minute: Kölns Alidou läuft aus dem Mainzer Strafraum RAUS. Trotzdem kreuzt Caci von hinten, trifft den Stürmer am Fuß. Schiri Brand muss Elfer pfeifen.

Dümmer geht´s nicht! Caci (r.) foult Alidou, obwohl der mit dem Ball aus dem Strafraum läuft

Dümmer geht´s nicht! Caci (r.) foult Alidou, obwohl der mit dem Ball aus dem Strafraum läuft

Foto: DAZN

Die 48. Minute: Waldschmidt läuft an und schiebt den Ball am rechten Pfosten vorbei. Zum 8. Mal in der Bundesliga trat er an – und vergab erstmals. Kein Ausgleich.

Beide Klubs hatten in der Krise ihre Trainer gewechselt. Mainz griff eindeutig besser zu.

„Als ich kam, waren wir vier Punkte hinter Köln“, erinnert sich Mainz-Neucoach Bo Henriksen (49). Das war am 13. Februar. Der FC hatte schon einen Monat vorher reagiert und Timo Schultz (46) installiert. Jetzt ist Mainz fünf Punkte vorm FC.

Der Köln-Trainer nimmt am Sonntag seinen formschwachen Ösi-Kapitän Kainz anfangs raus.

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Und so startet der FC erstmals seit 2001 ohne ausländische Spieler. Schwarz-Rot-Gold Richtung 2. Liga.

Die erste Mainzer Chance durch van den Berg (20. Minute) pariert Köln-Keeper Schwäbe stark. Als anschließend der Ex-Leverkusener Amiri versucht eine Ecke zu treten, wird er aus dem Kölner Gästeblock beworfen und am linken Arm getroffen.

Das Spiel geht weiter. Und Mainz schlägt zu. Nach einem Konter zieht Onisiwo ab, Schwäbe lässt prallen und Leandro Barreiro (24) trifft cool zum Mainzer 1:0 (29.).

Die Ecken vorm Kölner Block muss Mainz anschließend geschützt unter Regenschirmen treten. Köln zofft sich auch am Rande. Kader-Manager Thomas Kessler rastet auf der Bank immer wieder aus. Sogar Vereinsarzt Schäferhoff muss zwischenzeitlich zurückgehalten werden. Athletik-Coach Max Weuthen sieht Gelb.

Und alle jubeln am Ende. Weil Kainz anders als Waldschmidt cool bleibt beim zweiten Strafstoß des Abends. Ein Elfer Hoffnung.

Torwart Schwäbe: „Der Punkt wird am Ende Gold wert sein. Wenn wir verlieren, sind wir weg. Die zweite Halbzeit hat gezeigt, wie wir fighten können.“

In der neunten Minute der Nachspielzeit fliegt Mainz' Mwene nach einem Foul noch mit Rot. Hart! Und der letzte Aufreger in einem emotionalen Abstiegsknaller.

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