Kölner 1:1 beim FSV Mainz:Kainz kontert Waldschmidts Fehlschuss

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Florian Kainz traf sehr spät zum Kölner Ausgleich in Mainz. (Foto: Kai Pfaffenbach/REUTERS)

Der FC lebt noch: Ein früherer Nationalspieler vergibt gegen Mainz einen Elfmeter, so bleibt den Kölnern zunächst der Ausgleich verwehrt. Als sich der FSV schon wie der Sieger fühlt, gibt es erneut Strafstoß.

Lange harmlos, mutlos, ideenlos - und doch bleibt ein Fünkchen Hoffnung: Der 1. FC Köln hat in einem hitzigen Alles-oder-nichts-Spiel beim FSV Mainz 05 den wohl entscheidenden Tiefschlag im Abstiegskampf gerade noch abgewendet. Der FC rettete im Kellerduell am Sonntagabend spät ein 1:1 (0:1) und liegt damit als Vorletzter weiterhin fünf Punkte hinter den Mainzern auf dem Relegationsplatz. Zur Vermeidung des siebten Abstiegs der Klubgeschichte benötigt Köln nun allerdings in den letzten drei Saisonspielen einen fulminanten Endspurt.

Florian Kainz sorgte in der Nachspielzeit (90.+5) per Elfmeter nach dem Mainzer Führungstor (29.) durch Leandro Barreiro für das späte Remis; FSV-Torhüter Robin Zentner hatte zuvor Sargis Adamyan gefoult. Es war bereits der zweite Kölner Foulelfmeter des Abends, zuvor hatte Luca Waldschmidt vom Punkt vergeben (48.). In der sehr langen Nachspielzeit sah zudem der Mainzer Phillip Mwene wegen groben Foulspiels die rote Karte (90.+9).

"Das war purer Abstiegskampf, wir haben es angenommen. Wir müssen einfach die Tore machen", sagte der eingewechselte FC-Stürmer Mark Uth bei Dazn: "Wir leben, wir sind noch da, abgestiegen sind wir noch lange nicht. Wir wissen, dass wir alle drei Spiele gewinnen müssen, um noch in die Relegation zu kommen." Die 05er rutschen wegen des Bochumer Siegs damit wieder auf den Relegationsplatz ab, zwei Punkte fehlen auf den VfL sowie Union Berlin am rettenden Ufer. Daran ändern auch sechs Spiele ohne Niederlage nichts.

Den Kölnern fehlen immer noch enorm viele Punkte

In Köln herrschte nach der 0:2-Heimpleite zuletzt gegen Schlusslicht Darmstadt Tristesse. Das Team solle daher nun "mit einer Leck-mich-am-Arsch-Mentalität" frei aufspielen, forderte vor dem Mainz-Spiel Timo Schultz. Mit drei Wechseln in der Startelf legten die Kölner vor 33 000 Zuschauern engagiert los, waren gleich giftig in den Zweikämpfen. Doch aus den durchaus aussichtsreichen Ballgewinnen machte die schwächste Offensive der Liga im Umschaltspiel nichts, zwei Fernschüsse von Denis Huseinbasic waren das Gefährlichste von Köln (12., 15.).

Mainz tat sich zunächst deutlich schwerer als in den teilweise rauschhaften Spielen der Vorwochen, fand anfangs kaum Lücken. Eine Großchance von Sepp van den Berg war eher ein Zufallsprodukt, Marvin Schwäbe im Kölner Tor rettete stark (20.). In der Folge wurde die Partie hitziger - und nach eigenem harmlosen Freistoß ließ sich Köln auskontern: Schwäbe rettete noch beim Schuss von Karim Onisiwo, doch Barreiro staubte ins leere Tor ab. Mainz übernahm nun klar das Kommando, Köln wirkte geschockt.

Van den Berg (30.) köpfte nach Ecke knapp vorbei, Jonathan Burkardt vergab nach Traumflanke Brajan Gruda allein vor dem Tor eine frühe Vorentscheidung (33.). Dies hätte sich fast direkt nach dem Wechsel gerächt. Doch Waldschmidt nahm beim ersten Elfmeter das Geschenk nach Foul von Anthony Caci an Faride Alidou nicht an, sondern schoss flach rechts vorbei. Danach rissen die Mainzer das Spiel gleich wieder an sich, trotz Überlegenheit fehlten aber zwingende Aktionen im Strafraum.

Nach einer Stunde erhöhte Schultz mit einem offensiven Dreifachwechsel das Risiko. Köln haderte mit einer nicht gegebenen gelb-roten Karte für den Mainzer Caci (60.), drängte aber auch in Gleichzahl nun etwas mehr aufs gegnerische Tor. Doch Benno Schmitz scheiterte aus spitzem Winkel an Robin Zentner (73.), genauso wie der eingewechselte Mark Uth (85.).

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