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Ausland Kiew in der Defensive

Ukrainischer Armeechef gesteht „verschlechterte“ Lage an der Front ein

Christoph Wanner über die aktuelle Lage an der Front

Der ukrainische Armeechef Oleksandr Syrsky hat eine „verschlechterte“ Lage an der Front und „taktische Erfolge“ Russlands eingeräumt. „Die Situation an der Front hat sich verschlechtert“, erklärte Syrsky auf Facebook.

Quelle: WELT TV

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Ukrainische Einheiten haben sich am Wochenende aus einigen Stellungen an der Ostfront zurückgezogen. Russland habe „einen bedeutenden Vorteil an Kräften und Mitteln“ gehabt, erklärte der Armeechef. Kiew gerät mit einem Mangel an Munition und Soldaten immer mehr in die Defensive.

Der ukrainische Armeechef Oleksandr Syrsky hat eine „verschlechterte“ Lage an der Front und „taktische Erfolge“ Russlands eingeräumt. „Die Situation an der Front hat sich verschlechtert“, erklärte Syrsky am Sonntag auf Facebook. Die ukrainischen Soldaten hätten sich in einigen Gebieten auf neue Verteidigungslinien weiter westlich „zurückgezogen“.

Russland habe „einen bedeutenden Vorteil an Kräften und Mitteln“ und sei so in der Lage gewesen, bei heftigen Kämpfen Fortschritte zu erzielen, fuhr Syrsky fort. Russland habe „taktische Erfolge in einigen Sektoren“ errungen und in einigen Gegenden „gelang es unseren Truppen, die taktische Lage zu verbessern“.

Russland hatte zuvor die Einnahme eines weiteren ostukrainischen Dorfes rund zehn Kilometer nordwestlich der Stadt Awdijiwka gemeldet. Die Stadt Awdijiwka in der ostukrainischen Region Donezk hatte Russland im Februar nach langen Kämpfen vollständig unter seine Kontrolle gebracht. Danach hatte die russische Armee weiter schnell an Boden gewonnen, während sich die ukrainische Armee aus Mangel an Munition und an Soldaten in der Defensive befindet.

Die Denkfabrik Institut for the Study of War (ISW) schrieb in seinem täglichen Lagebericht unter Berufung auf unbestätigte ukrainische Zahlen, russische Truppen hätten im Nordwesten von Awdijiwka schätzungsweise dreimal so viele Kräfte aufgefahren wie die Ukraine. Diesen Vorteil spiele Moskau derzeit aus. Daher sei von weiteren Vorstößen in dem Gebiet auszugehen.

Ukrainische Soldaten an der Front bei Kreminna im Oblast Luhansk
Ukrainische Soldaten an der Front bei Kreminna im Oblast Luhansk
Quelle: dpa/Alex Babenko

Armeechef Syrksy hatte bereits Mitte April erklärt, dass sich die Lage an der Ostfront „bedeutend verschlechtert“ habe. Kiew erwartet die Ankunft von US-Waffen im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar, von denen es sich eine Stabilisierung der Lage an den ausgedehnten Frontlinien erhofft.

Angriffe auf Energieinfrastruktur

Überdies hatten Russland und die Ukraine am Wochenende erneut gegenseitig Angriffe auf ihre Energieinfrastruktur verübt. Vier Heizkraftwerke seien bei den „massiven“ Angriffen in der Nacht zu Samstag stark beschädigt worden, erklärte der ukrainische Energieversorger DTEK. Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko schrieb auf Facebook von Schäden durch russische Angriffe insbesondere an Energieanlagen in den Regionen Dnipropetowsk, Iwano-Frankiwsk und Lwiw.

Der Stromversorger Ukrenergo erklärte, er habe seine Hauptstromleitung im Westen des Landes vorsorglich gesperrt, und forderte die Bevölkerung erneut zum Stromsparen auf. Zuvor hatte die Armee von „massiven“ russischen Angriffen mit mindestens zwei Verletzten berichtet.

Gleichzeitig meldete die Ukraine einen erfolgreichen Angriff auf zwei Ölraffinerien in Südrussland. In einem groß angelegten nächtlichen Drohnenangriff seien zwei russische Ölraffinerien und ein Militärflugplatz getroffen worden. Russland meldete den Abschuss von 17 Drohnen.

AFP/sebe

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