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World Central Kitchen Hilfsorganisation nimmt nach Tod von Helfern Arbeit wieder auf

Bei einem Angriff auf einen Hilfskonvoi in Gaza Anfang April starben sieben Mitarbeiter von World Central Kitchen. Trotz der Gefahr wird die NGO ihre Arbeit wieder aufnehmen, viele Lastwagen stehen schon bereit.
Beschossen durch die israelische Armee: Ein Fahrzeug der Hilfsorganistation World Central Kitchen

Beschossen durch die israelische Armee: Ein Fahrzeug der Hilfsorganistation World Central Kitchen

Foto: Ismael Abu Dayyah / AP

Die Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) will vier Wochen nach dem Tod von sieben Mitarbeitern bei einem israelischen Luftangriff in Gaza die Arbeit dort wieder aufnehmen. Das kündigte die Organisation am Sonntag in einer Mitteilung an. »Wir waren zu einer Entscheidung gezwungen«, hieß es darin: »Ganz aufhören in einer der schlimmsten Hungerkrisen und einen Einsatz beenden, der 61 Prozent der Hilfe internationaler Nichtregierungsorganisationen ausmachte, oder weitermachen in dem Wissen, dass Helfer und Zivilisten eingeschüchtert und getötet werden.«

Angriff durch falsche Identifizierung

Anfang April waren die sieben Helfer bei dem Luftangriff getötet worden, als ihr Konvoi aus drei Fahrzeugen ein Warenlager in Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens verließ. Die israelische Armee bezeichnete den Angriff später als »schweren Fehler«, dem eine falsche Identifizierung der Fahrzeuge zugrunde gelegen habe. Bei dem Angriff in Deir al-Balah in Zentralgaza waren unter anderem Helfer aus Australien, Polen und Großbritannien gestorben.

Als Folge des Angriffs hatten zahlreiche Hilfsgruppen ihre Arbeit in Gaza eingestellt, um die Sicherheit ihres Personals nicht weiter zu gefährden. Dieser Schritt hat die ohnehin schlechte Versorgungslage im Kriegsgebiet allerdings noch weiter verschärft. Große Teile der Zivilbevölkerung sind unterversorgt, vor allem weil Israel Hilfsgüter von außen blockiert.

WCK fordert weiterhin eine internationale Untersuchung des Vorfalls. Die Hilfsorganisation versorgt weltweit Menschen in Katastrophengebieten mit Mahlzeiten. »Wir werden so viele Lebensmittel nach Gaza schaffen wie möglich«, kündigte WCK an. Die Organisation habe 276 Lastwagen mit Lebensmitteln für umgerechnet acht Millionen Mahlzeiten, die bereitständen, um am Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen zu fahren. Auch aus Jordanien und möglicherweise über den Seeweg solle Hilfe geliefert werden.

jpa/dpa