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Vermisster Sechsjähriger Bisher größte Suchaktion für Arian wird verlängert

Rund 1200 Kräfte suchen an diesem Sonntag nach dem vermissten Jungen aus Bremervörde. Der Einsatz geht nun länger als geplant. Eine Polizeisprecherin sagt: »Aufgeben ist für uns noch keine Option.«
Einsatzkräfte der Feuerwehr und Soldaten der Bundeswehr suchen am Sonntag nach Arian

Einsatzkräfte der Feuerwehr und Soldaten der Bundeswehr suchen am Sonntag nach Arian

Foto: Moritz Frankenberg / dpa

Der Großeinsatz, bei dem seit Sonntagmorgen Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr und andere Kräfte nach dem vermissten Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde-Elm suchen, soll länger als geplant gehen. Es sei absehbar, dass man die Suchen nicht wie geplant bis 19 Uhr abschließen werde, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dpa.

Bisher habe man den Sechsjährigen nicht gefunden. Die Einsatzkräfte würden daher auch nach 19 Uhr weitermachen. Arian ist Autist und könnte einer Expertin zufolge  auf Rufe wohl nicht reagieren.

Auch Polizistinnen auf Pferden beteiligen sich an der Suche

Auch Polizistinnen auf Pferden beteiligen sich an der Suche

Foto: Daniel Bockwoldt / dpa

Seit dem Vormittag durchkämmen rund 800 Helfer das Gebiet nördlich des Wohnorts des vermissten Kindes. Die Einsatzkräfte bildeten eine 1,5 Kilometer breite Menschenkette und durchstreiften das Gebiet nun vom Norden her in Richtung Elm.

Die beteiligten Kräfte von Feuerwehr, Bundeswehr und Polizei seien mit GPS-Trackern ausgestattet, damit sie trotz der großen Entfernung auf einer Höhe bleiben, hieß es. Technisches Hilfswerk (THW) und Feuerwehr durchsuchten Gräben und darin befindliche Rohre.

Ziel sei es, »lückenlos alles noch einmal umzudrehen«, so eine Polizeisprecherin. Hinzu kamen 400 weitere Kräfte, die an anderen Orten suchten. Insgesamt waren 1200 Kräfte im Einsatz.

Der vermisste Arian

Der vermisste Arian

Foto: Polizeiinspektion Rotenburg

Bisher kein Enddatum, wann die Suche abgebrochen wird

Seit Montagabend wird Arian vermisst. Er hatte sein Elternhaus unbemerkt verlassen. Eine Überwachungskamera zeichnete auf, wie der Junge nach seinem Verschwinden in einen benachbarten Wald lief. Seitdem durchsuchen Hunderte Einsatzkräfte den Heimatort des Sechsjährigen und die nähere Umgebung. Am Wochenende wurde die Suche auf weitere Orte ausgeweitet.

Das sei die bisher größte Aktion seit Beginn der Suche vor knapp einer Woche, hieß es am Sonntag. »Eine derart große Suchmaßnahme habe ich zuvor noch nicht geleitet«, so Jörg Wesemann, Gesamteinsatzleiter der Polizei Rotenburg. Man habe weiter Hoffnung, Arian lebend zu finden, sagte die Polizeisprecherin am Nachmittag. »Aufgeben ist für uns noch keine Option.« Es gebe bisher kein Enddatum, wann die Suche abgebrochen werde.

Kinder aus einem Kindergarten haben Kleeblätter gebastelt, die am Sammelort der Einsatzkräfte hängen

Kinder aus einem Kindergarten haben Kleeblätter gebastelt, die am Sammelort der Einsatzkräfte hängen

Foto: Daniel Bockwoldt / dpa

Vor dem Wochenende hatten Arians Eltern über die Facebook-Seite der Polizei einen Appell an die Helfer gerichtet, in dem sie erklärten, wie Arian geholfen werden könne. »Wir glauben, dass Arian sich auf den Weg gemacht hat, um ein großes Abenteuer zu erleben«, hieß es darin. Er könnte sich demnach nicht nur in Elm, sondern auch in den umliegenden Gemeinden bewegt und dort versteckt haben. Sie dankten allen für die Hilfe bei der Suche.

Die Polizei gehe weiter nicht von einer Straftat aus. Es gebe keine Hinweise auf einen Kriminalfall, so ein Polizeisprecher. Einen etwaigen Wolfsangriff, in der Gegend gibt es Wölfe, schloss der Sprecher aus.

kko/dpa