Mitten im Abstiegskampf: Striptease-Lied für halbnackten Handball-Profi

Frederik Ladefoged (l.) hat Erlangens Lutz Heiny ausgezogen

Frederik Ladefoged (l.) hat Erlangens Lutz Heiny ausgezogen

Foto: Dyn

Da sage noch einer, im Untergeschoss der Liqui Moly Handball-Bundesliga gehe es nicht mehr lustig zu.

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Quelle: DYN MEDIA

Den krassen Gegenbeweis liefert das 28:25 (13:11) im Keller-Knüller zwischen dem Bergischen HC und dem HC Erlangen. Und das auch gleich zu Beginn des Spiels um Alles oder Nichts.

Striptease-Lied im Handball-Abstiegskampf

Es ist die zweite Minute, Erlangen im Angriff. Frederik Ladefoged vom Bergischen HC zieht Erlangens Lutz Heiny beim Zweikampf das weiße Trikot über den Kopf. Trotz aller Dramatik im Abstiegs-Duell des Tabellen-16. beim 17. hat der DJ in der Wuppertaler Unihalle noch Sinn für Spontan-Humor.

Er spielt während der Spielunterbrechung ausgerechnet das Lied „You can leave your hat on“ in der Version von Joe Cocker ein. Der Song ist weltberühmt, gehört zum Soundtrack des Films „9 1/2 Wochen“ und zu jener Szene, in der Kim Basinger vor Mickey Rourke einen Striptease hinlegt.

Mit dem wieder ordentlich gekleideten Heiny entwickelt sich ein Achterbahn-Drama. Der Bergische HC legt erst vor (8:7/17.), liegt dann plötzlich 9:11 (23.) hinten. Danach macht Erlangen wieder das, was dem HCE diese Saison viel zu oft passiert.

Jede Menge technische Fehler ohne jegliche Not, allein sieben in der ersten Hälfte. Das war beim unter der Woche gefeuerten Ex-Trainer Hartmut Mayerhoffer schon großes Thema, unter seinem Nachfolger Johannes Sellin jetzt auch.

Erlangens Geschäftsführer René Selke überrascht im Pausen-Interview bei Dyn. Moderator Finn-Ole Martins fragt ihn, ob die Spieler bei einem Abstieg gültige Verträge auch für die 2. Liga hätten.

Selke: „Ich bin ganz, ganz ehrlich. Ich habe mich mit diesem Szenario null beschäftigt. Wir beschäftigen uns mit dem heutigen Spiel und danach beschäftigen wir uns mit Mittwoch und der MT Melsungen im Heimspiel. Alles andere kommt danach. Deshalb kann ich die Frage so wirklich nicht beantworten.“

In der 34. Minute fliegt Erlangens Kapitän Christopher Bissel mit Rot von der Platte, der Bergische HC stemmt sich mit aller Macht gegen den drohenden Abstieg. Yannick Fraatz trifft zum 25:21 (53.) ins leere HCE-Tor, Trainer Sellin nimmt die Auszeit: „Nicht quer, zum Tor, mit Eiern!“

Die Ansage hilft nicht mehr, der Sieg des BHC sorgt für noch mehr Spannung im Keller. Die Bergischen haben jetzt nur noch zwei Punkte Rückstand auf Erlangen. Selbst der TVB Stuttgart (22:38-Punkte) und der ThSV Eisenach (20:40) können sich noch nicht entspannt zurücklegen.

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