Grüner Verkehrsversuch gescheitert: Roter Teppich für Radler weg

Mitarbeiter eine Straßenbaufirma frästen den roten Radweg vom Asphalt

Mitarbeiter eine Straßenbaufirma frästen den roten Radweg vom Asphalt

Foto: Jürgen Männel

Dresden – Drei Wochen Dauer-Stau auf dem Blauen Wunder zerrten an den Nerven der Dresdner Autofahrer. Der Verkehrsversuch der Stadt Dresden wurde am Sonntag vorzeitig abgebrochen, die großflächig aufgemalten Radwege entfernt.

Dresdens bekannteste Brücke verbindet seit 1893 die Stadtteile Loschwitz und Blasewitz – doch in heutiger Zeit gibt es zu wenig Platz auf der Elbquerung. Autos stehen hier jetzt schon im Berufsverkehr im Stau – für Radfahrer ist die Nutzung der Fußwege nicht erlaubt und auf der Straße ist es ziemlich gefährlich.

Die Stadt opferte eine Auto- und eine Abbiegespur der Elbquerung, um den Radfahrern eine sichere Strecke anzubieten. Die Folgen: Kilometerlanger Rückstau, Pendler, Handwerker und Busse, die bis zu 51 Minuten zu spät kamen. Der Verkehr verlagerte sich in andere Stadtteile, schlich durch einstmals ruhige Wohngebiete, blockierte sogar eine Bundesstraße.

Die großflächigen Fahrrad-Spuren sorgten für einen Dauer-Stau im Berufsverkehr

Die großflächigen Fahrrad-Spuren sorgten für einen Dauer-Stau im Berufsverkehr

Foto: Dirk Sukow

Der Verkehrsversuch sollte eigentlich über zwei Monate gehen (Kosten: 70.000 Euro), doch nun wurde bereits am Sonntag die Fahrradspuren am Schillerplatz entfernt. Um 18.30 Uhr wurde die Brücke komplett gesperrt, um die Ampel-Anlagen wieder auf den vorherigen Stand zu bringen.

Ein Sprecher der Stadt Dresden: „Um die Verkehrssituation für den Radverkehr weiterhin zu verbessern, werden zunächst nur die Radverkehrsanlagen in der Zufahrt in Richtung Schillerplatz entfernt. Die Radspuren auf dem Blauen Wunder werden vorerst beibehalten. Das Amt für Stadtplanung und Mobilität beobachtet das Mobilitätsverhalten aller Verkehrsteilnehmer weiter und wertet es wissenschaftlich aus.“

Da immer noch eine Fahrspur auf der Brücke stadteinwärts für die Radspuren wegfällt, muss sich diese Woche zeigen, ob der teilweise Rückbau den Dauer-Stau am Blauen Wunder auflöst, oder die Stadt auch die restlichen Radspuren beseitigen muss.

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