Banken erhöhen unrechtmäßig die Gebühren: So holen Sie sich Ihr Geld zurück
Die Verbraucher in Deutschland könnten profitieren, tun es aber nur selten: Seit einem Urteil des Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 2021 haben Bankkunden das Recht, unrechtmäßig erhöhte Kontogebühren zurückzuverlangen. Dennoch hat laut einer Umfrage des Vergleichsportals Verivox bisher nur etwa jeder zehnte Betroffene von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht, wie "t-online" berichtet. Dabei sind die Kontogebühren im Zeitraum zwischen 2018 und 2021 durchschnittlich um 40 Prozent angestiegen.
Die Gründe für die Zurückhaltung sind vielfältig. Einerseits kennen 43 Prozent der Befragten das Urteil nicht, andererseits empfinden viele den Aufwand als zu groß oder sind unsicher, ob die Entscheidung des BGH auf ihre Situation zutrifft. Einige befürchten juristische Auseinandersetzungen oder negative Konsequenzen für die Geschäftsbeziehung zur Bank.
Recht auf Rückerstattung: Wichtige Entscheidungen und Tipps für Bankkunden
Auch die Sparkasse Berlin muss Kunden zu Unrecht erhöhte Gebühren zurückzahlen.
Erst kürzlich hat das Berliner Kammergericht entschieden, dass die Berliner Sparkasse ihren Kunden zu Unrecht erhobene Gebühren rückwirkend bis 2018 erstatten muss. Der Fall wird jedoch weiterhin beim Bundesgerichtshof verhandelt. Wer herausfinden möchte, ob die eigene Bank in der Vergangenheit Gebühren erhöht hat, sollte eine Entgeltaufstellung nach § 10 Zahlungskontengesetz (ZKG) anfordern, die Banken seit 2018 einmal jährlich ausstellen müssen.
Mit der Erkenntnis über gestiegene Gebühren können Bankkunden unter Berufung auf das BGH-Urteil eine Rückerstattung fordern. Die Verbraucherzentrale unterstützt dabei mit einem interaktiven Musterbrief (Download-Link unter diesem Beitrag). Kunden sollten jedoch Geduld mitbringen, denn die rechtlichen Auseinandersetzungen und die Bearbeitung durch die Banken können Zeit in Anspruch nehmen.
