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Russischer Krieg gegen die Ukraine Schlacht der Drohnen

Bei Angriffen aus der Luft ist Russland der Ukraine deutlich überlegen. Doch die wehrt sich mit Nadelstichen gegen die russische Ölindustrie – und kann die russische Flugabwehr immer wieder überwinden.
Ukrainischer Soldat mit Drohne

Ukrainischer Soldat mit Drohne

Foto: Genya Savilov / AFP

Russland und die Ukraine haben einander auch in der Nacht zu Sonntag mit Drohnenangriffen überzogen. In der südukrainischen Stadt Mykolajiw wurden nach Angaben von Gouverneur Witalij Kim ein Hotel und ein Objekt der Energieversorgung getroffen. Die genauen Schäden würden noch ermittelt, schrieb er auf Telegram . Verletzte habe es nicht gegeben.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland vier Kampfdrohnen Shahed-131/136 iranischer Bauart sowie fünf weitere Drohnen unbekannter Bauart ein. Die vier Shahed-Drohnen und eine andere Drohne seien abgeschossen worden. Diese Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Die Luftangriffe waren damit weniger schwer als in der Nacht zuvor, als die russische Armee eine Kombination von Dutzenden Raketen, Marschflugkörpern und Kampfdrohnen eingesetzt hatte.

Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte seinerseits mit , in der Nacht auf Sonntag seien über den grenznahen Gebieten 17 ukrainische Drohnen abgeschossen worden. Auch diese Zahl war nicht unabhängig überprüfbar. Der Gouverneur des Gebiets Kaluga, Wladislaw Schapscha, teilte mit, drei ukrainische Drohnen seien in der Nähe eines Treibstofflagers abgefangen worden.

Die Ukraine wehrt seit mehr als zwei Jahren eine groß angelegte russische Invasion ab. Dabei beschießt Russland mit seinen weitreichenden Waffen fast jede Nacht das ukrainische Hinterland aus der Luft und versucht, die Energieversorgung lahmzulegen. Auch viele zivile Ziele werden getroffen.

Der Ukraine fehlt es an Flugabwehr. Ihrerseits hat sie jedoch die Reichweite ihrer Kampfdrohnen erhöhen können und zielt auf russische Raffinerien und Anlagen der Treibstoffversorgung. So war in der Nacht auf Samstag nach einem Drohnenangriff der Destillationsturm einer Erdölraffinerie im russischen Bezirk Slawjansk in Brand geraten. Slawjansk liegt in der Nähe der Brücke von Kertsch, die Russland mit der besetzten Halbinsel Krim verbindet.

him/dpa