Nach massiver Kritik: Microsoft will Security über alles andere stellen

Microsoft scheint dem Thema Security nach den jüngsten Sicherheitsvorfällen eine höhere Priorität einräumen zu wollen. CEO Satya Nadella gelobt Besserung.

Artikel veröffentlicht am , Marc Stöckel
Satya Nadella, CEO von Microsoft
Satya Nadella, CEO von Microsoft (Bild: Drew Angerer/Getty Images)

Nachdem Microsoft nach mehreren Sicherheitsvorfällen in den vergangenen Monaten scharf für seine Sicherheitspraktiken kritisiert wurde, scheint der Konzern nun einlenken zu wollen. Das zumindest habe der amtierende Microsoft-CEO Satya Nadella am Donnerstag in einer Telefonkonferenz mit Analysten zu verstehen gegeben, wie aus einem Bericht von Axios hervorgeht.

"Das Thema Security liegt jeder Schicht des Tech-Stacks zugrunde und hat für uns oberste Priorität", erklärte Nadella demnach. Der Konzern werde seine Anstrengungen in diesem Bereich verdoppeln und "die Sicherheit über alles andere stellen – vor alle anderen Features und Investitionen". Ob diesen Worten auch Taten folgen, bleibt jedoch abzuwarten.

Sicherheitsvorfälle bei Microsoft

Für Microsoft wäre ein stärkerer Fokus auf den Security-Bereich angesichts der jüngsten Ereignisse durchaus ein wichtiger Schritt. Im Sommer 2023 hatte sich eine chinesische Hackergruppe namens Storm-0558 durch einen abgegriffenen Signaturschlüssel Zugriff auf E-Mail-Postfächer mehrerer Microsoft-Kunden verschafft.

Betroffen waren davon auch Regierungskunden wie das US-Außenministerium. Später stellte sich allerdings heraus, dass die Hacker mit dem Schlüssel ebenso in persönliche Microsoft-Accounts eindringen konnten.

Anfang 2024 gab der Konzern noch einen weiteren erfolgreichen Cyberangriff auf die eigene Infrastruktur bekannt. Die Hackergruppe Midnight Blizzard konnte dabei wochenlang auf E-Mails von Microsoft-Personal zugreifen – darunter auch solche von Führungskräften.

Dabei gerieten auch mit Microsoft-Kunden ausgetauschte und teils sicherheitsrelevante Informationen in die Hände der Angreifer. Später wurden die in den E-Mails enthaltenen Daten weiterhin ausgenutzt, um in noch andere Microsoft-Systeme einzudringen und beispielsweise Quellcode zu exfiltrieren.

Code und Anmeldeinformationen für Microsoft-Systeme tauchten aber zuletzt auch noch an anderer Stelle auf: Aufgrund eines von Microsoft falsch konfigurierten Azure-Storage-Servers waren allerhand sensible Daten des Konzerns für jedermann frei zugänglich.

Kunden und Behörden reagieren

All diese Vorfälle blieben von Kunden und Behörden nicht unbeachtet. So erhob das vom US-Heimatschutzministerium eingerichtete Cyber Safety Review Board erst Anfang April schwere Vorwürfe gegen Microsoft. Das Eindringen der Hacker sei vermeidbar gewesen und Microsofts Sicherheitskultur habe sich als unzureichend erwiesen und bedürfe einer umfassenden Überarbeitung, so die Kommission. Dieser Forderung scheint der Konzern nun nachkommen zu wollen.

Ein ehemaliger Cyberpolitik-Direktor der US-Regierung stellte Microsoft erst kürzlich in einem Interview als Gefahr für die nationale Sicherheit dar. Darüber hinaus scheinen sich einige Microsoft-Kunden bereits nach Alternativen umzusehen und ihre Daten zunehmend auf andere Clouddienste wie AWS oder Google Cloud zu verlagern. Dazu zählen Berichten zufolge auch US-Behörden, die auf diese Weise versuchen, ein vielfältigeres Cloud-Ökosystem zu etablieren und sich von Microsoft weniger abhängig zu machen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Derwowusste 29. Apr 2024 / Themenstart

Sag mir das du keine Ahnung hast wovon du redest ohne mir zu sagen, dass du keine Ahnung...

Haukeeee 29. Apr 2024 / Themenstart

Und MBAM wird doch nicht eingestellt?

Michael H. 29. Apr 2024 / Themenstart

Da würd ich sogar nen Schritt weiter gehen und behaupten, dass es den meisten an...

Norcoen 29. Apr 2024 / Themenstart

Findet noch jemand einen alten Artikel? Ich bisher leider nicht, aber ich könnte...

Kommentieren



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Big Blue Solar Powa 30 im Test
Zu Hause ein Sonnenschein

Big Blue erfand einst die fast perfekte Solartasche für unterwegs. Das neue Solar Powa 30 soll der rundum verbesserte Nachfolger sein. Ist es aber nicht.
Ein Test von Jürgen Vielmeier

Big Blue Solar Powa 30 im Test: Zu Hause ein Sonnenschein
Artikel
  1. Montagsauto: Xiaomi-Elektroauto nach 39 Kilometern kaputt
    Montagsauto
    Xiaomi-Elektroauto nach 39 Kilometern kaputt

    Ein SU7-Modell des chinesischen Herstellers Xiaomi konnte nach nur 39 km Fahrt nicht mehr repariert werden. Weitere Fahrer melden Probleme.

  2. Unix: FreeBSD bekommt grafischen Installer
    Unix
    FreeBSD bekommt grafischen Installer

    Das Unix-System FreeBSD 15 soll eine optionale grafische Installationsroutine erhalten, um Set-up und Erstkonfiguration zu erleichtern.

  3. Meme Stocks: Roaring Kittys Rückkehr treibt Gamestop-Aktie in die Höhe
    Meme Stocks
    Roaring Kittys Rückkehr treibt Gamestop-Aktie in die Höhe

    In den letzten Tagen haben Meme Stocks wie Gamestop ihren Wert teilweise mehr als verdoppelt. Das hat einen Grund: Roaring Kitty.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • PCGH Cyber Week: Omen Gaming-Notebook & Samsung QLED TV zu Bestpreisen • Steelseries Rival 600 Gaming-Maus -44% • Google Pixel 8a für 549€ kaufen und 150€ Ankaufprämie + Altgeräte-Restwert erhalten • Xiaomi Mi Scooter 4 Pro 499€ • Logitech G915 156,68€ • Be Quiet Base 701 Midi 180,90€ [Werbung]
    •  /