Balkon-Solaranlagen: Laut Stiftung Warentest ist nur eine "gut"

Solar-Wechselrichter: Das ist der Testsieger
Die Bundesregierung plant, mit dem Solarpaket den Ausbau zu beschleunigen – in einigen Gebieten gibt es sogar finanzielle Unterstützung. Passend dazu hat die Stiftung Warentest Balkon-Solaranlagen getestet: Dabei kann nur ein Modell wirklich überzeugen.

Strom anschließen und das Sonnenlicht genießen - und schon produzieren Sie Ihren eigenen Strom und sparen Geld: Balkon-Solaranlagen versprechen genau das. Auch für Mieter könnte eine solche Anlage eine gute Option sein. Doch nicht alle Modelle sind auch gut, zeigt eine Untersuchung der Stiftung Warentest in der Ausgabe 05/24.

Acht Balkon-Solaranlagen, jeder aus zwei Photovoltaik-Einheiten und einem Wechselrichter bestehend, wurden von den Produktprüfern im auf 600 Watt reduzierten Modus getestet. Bei intensiver Sonneneinstrahlung erzeugen alle geprüften Systeme einen beträchtlichen Strom.

Aber: Liegen sie zur Hälfte im Dunkeln, ist es damit allerdings vorbei. Dann erzeugen alle Anlagen im Test gar keinen Strom mehr. Zu einem Viertel abgedeckt, erbrachte selbst die an der Spitze liegende Anlage gerade mal noch etwas mehr als die Hälfte ihrer Leistung.

Gesamtwertung der Stiftung Warentest: Nur einmal Note "gut"

Im Gesamtergebnis erzielt lediglich eine Balkon-Solaranlage ein "gutes" Urteil. Dabei handelt es sich um die kostengünstigste im Test: das EPP Solar Balkonkraftwerk 830W. Allerdings ist dieses laut Angaben ein Auslaufmodell. Drei Balkon-Solaranlagen erhalten ein "befriedigend", eine Anlage ist "ausreichend".

Ratschlag: Wer sich wundert, wie viel Strom und Geld er mit einem Steckersolar-System am Balkon, an der Hausfassade oder auf dem Dach tatsächlich sparen kann, kann dies mit dem "Stecker-Solar-Simulator" der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin berechnen, der online verfügbar ist (solar.htw-berlin.de/rechner/stecker-solar-simulator). Nach Angaben der Stiftung Warentest haben sich die Anschaffungskosten für ein System – abhängig davon, wie viel Strom produziert und verbraucht wird – nach fünf bis acht Jahren amortisiert.

Den ausführlichen Test können Sie bei Stiftung Warentest lesen.

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EPP Solar Balkonkraftwerk 800W

Testsieger der Stiftung Warentest
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EPP Solar Balkonkraftwerk 800W
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Bildquelle: Amazon
  • Testsieger der Stiftung Warentest
  • Gesamtwertung: "gut" (2,2)
  • Maße (B x H x T): 172 x 113  x 3 cm

Die Balkon-Solaranlage EPP Solar Balkonkraftwerk 830 W kann im Test der Stiftung Warentest überzeugen und erhält die Note "gut".

Hinweis: Die Experten der Stiftung Warentest haben das Modell Balkon-Solaranlage EPP Solar Balkonkraftwerk 830 W getestet. Da dieses aktuell nicht mehr verfügbar ist, finden Sie hier das Modell in der 800W-Variante.

359 Euro

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Kritikpunkt der Warentester: Neigungswinkel

Ein weiterer Kritikpunkt: An der Balkonbrüstung zwingt die Halterung von einer der geprüften Anlagen die dazugehörigen Panels in die Senkrechte. Das verschenkt Potenzial und mindert den Stromertrag, so die Tester.

Schließlich fangen die Panels das meiste Licht mit einer 30- bis 40-Grad-Neigung zur Waagerechten ein. Die Neigungswinkel, die die übrigen Anlage-Halterungen im Test am Balkon zulassen, liegen zwischen maximal 15 Grad und 35 Grad.

Auch in puncto Stabilität sahen die Tester nicht nur Licht. Zwar erwiesen sich alle geprüften Anlagen als wasserdicht und hagelsicher. Liegt Schnee auf ihnen und stürmt es dazu, können manche Panels aber brechen. Bei zwei Testkandidaten war das bei einer Druckbelastung von 5400 Pascal (rund 540 Kilogramm pro Quadratmeter) der Fall, das PV-Panel eines Anbieters brach schon bei 2400 Pascal (rund 240 Kilogramm pro Quadratmeter).

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Weiteres Problem: Störende Wechselrichter

Ein Mann, der eine Balkon-Solaranlage an den Balkon befestigt.

Ein zusätzliches Problem bezieht sich auf die elektromagnetische Verträglichkeit der Wechselrichter, die gemeinsam mit den Systemen vertrieben werden.

GettyImages/amriphoto

Ein weiterer Knackpunkt ist die elektromagnetische Verträglichkeit der Wechselrichter, die mit den Anlagen verkauft werden. Wechselrichter verwandeln den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom, mit dem die Elektrogeräte im Haushalt arbeiten.

Sie sind notwendig, können aber Elektrogeräte und Funkverbindungen elektromagnetisch stören – und so das heimische Internet zum Ruckeln bringen oder sogar Funknetze von Polizei und Rettungskräften beeinträchtigen.

Besonders störend: ein Wechselrichter, der mit drei der Anlagen im Test verkauft wurde – und dem "test"-Bericht zufolge von der Bundesnetzagentur vorläufig zur Überprüfung vom Markt entnommen wurde. Ein Umtauschrecht ist damit aber nicht verbunden. Immerhin: Wechselrichter sind nicht fest mit der Anlage verbaut. Man kann sie also austauschen, wenn auch nicht ohne Kosten, so die Tester. Sie verteilen für die betroffenen Anlagen dreimal die Note "mangelhaft" in der Gesamtwertung.