Posten als Chefaufseher Stimmrechtsberater ISS gegen Wiederwahl von Rabe bei Adidas
Beim Sportartikelriesen Adidas mehren sich Stimmen für einen vorzeitigen Abschied von Aufsichtsratschef Thomas Rabe (58). Der einflussreiche Stimmrechtsberater ISS empfiehlt, den scheidenden Bertelsmann-Chef auf der Hauptversammlung am 16. Mai nicht mehr in den Adidas-Aufsichtsrat zu wählen. Er habe zu viele Ämter bei börsennotierten Unternehmen, begründete ISS den Rat. Nach den Empfehlungen von ISS richten sich viele, vor allem angelsächsiche Investoren. Auch die Fondsgesellschaft Union Investment will Rabe wegen Ämterhäufung nicht noch einmal wählen, wie Nachhaltigkeitsstrategin Vanda Rothacker erklärte.
Rabe ist auch Vorstandschef der Bertelsmann-Tochter RTL. Er will sich bei Adidas nur noch für ein Jahr wiederwählen lassen, nachdem er angekündigt hat, Ende 2026 aus dem aktiven Berufsleben auszusteigen. Die Wiederwahl könne aus Sicht einiger Aktionäre auch sinnvoll sein, um einen geordneten Übergang zu gewährleisten, räumte ISS ein.
Der Stimmrechtsberater hatte zuletzt auch bei BASF für Unmut gesorgt: BASF-Aufsichtsratschef Kurt Bock (66) hatte auf der Hauptversammlung des Chemiekonzerns eine Klatsche kassiert, für seine Wiederwahl stimmten am Donnerstag nur 67,9 Prozent des Kapitals, wie das Unternehmen mitteilte. ISS und die Fondsgesellschaft Deka hatten zuvor angekündigt, gegen eine neue Amtszeit von Bock zu stimmen.