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Nach weiteren Unfällen US-Aufsicht nimmt Tesla-Rückruf unter die Lupe

Im Dezember hatte die US-Verkehrsbehörde NHTSA wegen zu hoher Unfallgefahr ein Sicherheitsupdate von Teslas Autopilot-System angeordnet. Jetzt will die Behörde den Rückruf genauer untersuchen. Zuletzt kam es laut Behörde zu weiteren Unfällen mit den aufgebesserten Fahrzeugen.
Tesla-CEO Elon Musk: Die US-Aufsichtsbehörde untersucht den jüngsten Tesla-Rückruf

Tesla-CEO Elon Musk: Die US-Aufsichtsbehörde untersucht den jüngsten Tesla-Rückruf

Foto: Gonzalo Fuentes / REUTERS

Die US-Aufsichtsbehörde nimmt den jüngsten Tesla-Rückruf unter die Lupe. Dabei geht es um die Frage, ob die Installation neuer Sicherheitsmaßnahmen für den Autopiloten bei zwei Millionen Tesla-Autos ausreichend ist, die das Unternehmen im Dezember angekündigt hat. Die Behörde NHTSA erklärte am Freitag, es gebe Bedenken, nachdem es zu Unfällen mit den aufgebesserten Fahrzeugen mit dem Update gekommen sei. Dazu kämen Ergebnisse aus eigenen Tests der NHTSA. Tesla habe zwar Software-Updates aufgelegt, welche sich auf diese Bedenken bezögen, aber diese seien nicht Teil des Rückrufs.

Erst in jüngster Zeit kam es zu einem weiteren Autounfall, der die Debatte über die Sicherheit von Teslas „Autopilot“ Fahrassistenzsystem neu entfacht hatte. Ein 28-jähriger Motorradfahrer war am Mittwochabend nach einem Crash mit einem Tesla Model S ums Leben gekommen. Der Tesla-Fahrer hatte ausgesagt, er habe die Tesla-Autopilot-Funktion genutzt und habe zum Zeitpunkt des Unfalls auf sein Handy geschaut.

Gleich mehrere Unfälle Auslöser der Untersuchung

Der US-Elektroautobauer hatte im Dezember rund zwei Millionen Fahrzeuge zurückgerufen, weil es Probleme mit dem Autopiloten gab. Die NHTSA bemängelte damals, dass Mechanismen fehlten, die sicherstellten, dass der Fahrer seine Aufmerksamkeit ständig auf den Verkehr richte. Auslöser der Untersuchung war eine Reihe von Unfällen, bei denen der Autopilot aktiv war. Dabei haben Tesla-Fahrzeuge unter anderem geparkte Rettungswagen angefahren; bei einigen Unfällen kamen Menschen ums Leben.

Tesla bietet seit mehreren Jahren sein Autopilot-System an. Die Software passt etwa die Geschwindigkeit an den Verkehr an und hält das Fahrzeug in der Spur. Der Konzern weist auf seiner Website darauf hin, dass der Fahrer die Hände am Lenkrad halten und wachsam bleiben muss.

Tesla-Chef Elon Musk (52) erklärte erst vergangenes Jahr: „Der Wert des Unternehmens beruht in erster Linie auf dem autonomen Fahren.“ Doch noch ist nicht so weit. Denn ein noch vergangenes Jahr an Kunden verkauftes System, das sich „Full Self-Driving“ (FSD) nennt, kommt eben nicht ohne permanente Aufsicht des Fahrers oder der Fahrerin aus. Die Verkehrsbehörde NHTSA hat seit 2019 in den USA hunderte Unfälle von Teslas im Selbstfahrmodus gezählt.

Auch sonst ist Tesla derzeit im Krisenmodus: Der Elektroautobauer hat das schlechteste Quartal seit Langem hinter sich. Umsatz und Gewinn brachen ein.

frm/Reuters