Forschung: Außerirdische Organismen könnten lila sein

Noch bevor grüne Mikroben Sauerstoff produzierten, könnten violette Organismen Photosynthese betrieben haben. Eine Forschungsgruppe hat daher einen neuen Datensatz für die Suche nach außerirdischem Leben erstellt.

Artikel veröffentlicht am , Patrick Klapetz
Die Suche nach violetten Aliens kann beginnen.
Die Suche nach violetten Aliens kann beginnen. (Bild: Cornell University)

Eine Forschungsgruppe hat einen neuen Datensatz erstellt, der bei der Suche nach außerirdischem Leben auch die Biosignatur von violetten Bakterien einschließt. Lavendelfarbenen Mikroben könnten früh in der Geschichte unseres Planeten die Erde beherrscht haben.

Entsprechend geht die Gruppe davon aus, dass sie auch auf fernen Welten existieren könnten, vorausgesetzt, die Planeten kreisen um schwache rote Sterne, die kleiner sind als unsere Sonne sind.

Grüne Moleküle

Auf der Erde basiert das Leben auf der sauerstoffproduzierenden Photosynthese, die von dem grünen Pigment Chlorophyll bewerkstelligt wird.

Doch dies ist erst seit etwa 2,4 Milliarden Jahren der Fall, als winzige Blaualgen, die sogenannten Cyanobakterien, als erste bekannte photosynthesebetreibende Spezies begannen, Chlorophyll zu nutzen. Sie setzten Sonnenlicht und Kohlendioxid zur Gewinnung von Stoffwechselenergie ein, als Nebenprodukt wurde Sauerstoff freigesetzt.

Violette Moleküle

Davor erzeugten Mikroorganismen Stoffwechselenergie, indem sie das Sonnenlicht mit der Hilfe eines violetten Moleküls namens Retinal nutzten. Die Forschungsgruppe geht davon aus, dass dessen Ursprung möglicherweise vor dem Chlorophyll lag.

"Purpurbakterien können unter so unterschiedlichen Bedingungen überleben und gedeihen, dass man sich leicht vorstellen kann, dass auf vielen verschiedenen Welten Lila das neue Grün sein könnte", erklärte Studienmitautorin Lisa Kaltenegger (Cornell University) in einer Pressemitteilung.

Neuer Datensatz für die zukünftige Suche wurde erstellt

Sollte Retinal auch auf fernen Welten existieren, könnte der einzigartige Fingerabdruck des Moleküls mit zukünftigen boden- und weltraumgestützten Teleskopen erkannt werden. Dazu könnten Teleskope wie das European Extremely Large Telescope, das derzeit in Chile gebaut wird, und das Infrarotteleskop Habitable Worlds Observatory der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa (Inbetriebnahme im Jahr 2040) beitragen.

Die Bakterien "gedeihen hier bereits in bestimmten Nischen", erklärte Hauptautorin Lígia Fonseca Coelho vom Carl Sagan Institute. Wenn sie nicht mit grünen Pflanzen, Algen und Bakterien konkurrierten, könne ihnen eine rote Sonne "die günstigsten Bedingungen für die Photosynthese bieten".

Zur Studie

Die Ergebnisse wurden am 16. April 2024 in der Fachzeitschrift Monthly Notices of the Royal Astronomical Society: Letters veröffentlicht: Purple is the new green: biopigments and spectra of Earth-like purple worlds (Lila ist das neue Grün: Biopigmente und Spektren von erdähnlichen lila Welten).

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M.P. 27. Apr 2024 / Themenstart

Bei mir sagt er 40000000 km = 4,228 003 336 098 5×10-6 LJ ... Hast Du das Minuszeichen...

korona 27. Apr 2024 / Themenstart

Ja aber es geht ja darum was wahrscheinlich ist. Wir könnte auch nur nach...

Slaritbartfass 26. Apr 2024 / Themenstart

Die neuen Fussballtrikots der deutschen Nationalmanschaft sind jetzt auch lila .

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