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Preis zu niedrig Anglo American lehnt BHP-Offerte ab

Mit umgerechnet 36 Milliarden Euro bewertet der Bergbaukonzern BHP seinen Rivalen Anglo American in einer Kaufofferte – zu wenig, wie Anglo-Chef Stuart Chambers meint. Er wies das Angebot erst einmal zurück.
Kupferabbau von Anglo American in Chile: Das Management des Bergbaukonzerns hält nichts von der Kaufofferte des Konkurrenten BHP

Kupferabbau von Anglo American in Chile: Das Management des Bergbaukonzerns hält nichts von der Kaufofferte des Konkurrenten BHP

Foto: ARIEL MARINKOVIC/ AFP

Der Bergbaukonzern Anglo American hat die 39 Milliarden Dollar schwere Übernahme-Offerte des Rivalen BHP zurückgewiesen. „Der Vorschlag spiegelt die Geschäftsaussichten nicht wider“, kritisierte Stuart Chambers (67), Verwaltungsratschef von Anglo American, am Freitag. Dadurch würden die Aktionäre seines Unternehmens im Vergleich zu denen von BHP benachteiligt. Der weltgrößte Minen-Betreiber bietet den Anglo-Aktionären 25,08 Pfund pro Aktie.

Er sei überrascht, dass sich die Beteiligten nicht bereits im Vorfeld geeinigt hätten, sagte Portfoliomanager Brenton Saunders vom Vermögensverwalter Pendal. BHP müsse sich anstrengen, um das Management und die Aktionäre von Anglo American zu überzeugen, wolle es keine Spannungen riskieren.

Die in Sydney notierten BHP-Aktien fielen daher am Freitag um knapp 5 Prozent. Die australische Börse war am Donnerstag feiertagsbedingt geschlossen geblieben.

Wie am Vortag bekannt geworden war, erwägt der Minenriese BHP Group einen Kauf des Branchenkollegen Anglo American. BHP bestätigte am Donnerstag, Mitte April mit einem entsprechenden Vorschlag an Anglo American herangetreten zu sein.

Der Konzern würde in einem reinen Aktientauschgeschäft knapp 0,71 eigene Aktien je Anglo-American-Papier bieten, so BHP. Damit würde der Bergbaukonzern insgesamt mit 31,1 Milliarden britischen Pfund (rund 36,2 Milliarden Euro) bewertet. Das Angebot bezeichnete BHP als „nicht bindend“, es sei noch offen, ob es zu einem verbindlichen Angebot kommen werde.

Voraussetzung des Angebots sei dabei, dass Anglo American zunächst seine südafrikanischen Geschäfte mit Platin und Eisenerz abspalte. Die Beteiligungen an Anglo American Platinum und Kumba Iron Ore sollten dabei an die Aktionäre von Anglo American weitergereicht werden.

Der Deal würde in die Landschaft der globalen Minenindustrie passen, in der die Big Player an ihre Wachstumsgrenzen stoßen. Weitere Expansion gelingt oft nur noch durch Übernahmen, wie Branchenkenner jüngst gegenüber dem manager magazin sagten .

cr/dpa