Energiewende: Wärme und Kälte aus dem Untergrund
Aquiferspeicher, also wasserführende Schichten im Tiefengestein, könnten die Klimabilanz des Wärmesektors hierzulande signifikant verbessern – wenn die Technologie breiteren Einsatz fände.
Abertausende Klimaanlagen kühlen im Sommer Bürogebäude und Krankenhäuser. Im Winter werden die Gebäude zumeist immer noch mit fossil befeuerten Heizungen gewärmt. Wärmepumpen und geothermische Anlagen dringen nur sehr langsam in den Markt ein, um die stagnierend schlechte Klimabilanz des Wärmesektors zu verbessern. Allein die im vergangenen Jahr neu installierten Heizungen nutzen zu 70 Prozent weiterhin Erdgas und Erdöl.
Dabei wartet im Untergrund eine effiziente und zugleich günstige Alternative: Wasserführende Schichten, sogenannte Aquifere, eignen sich hervorragend als Speicher, um – je nach Jahreszeit – sowohl Wärme als auch Kälte zu liefern. Damit ließen sich bis zu drei Viertel der Energie einsparen, die bisher in konventionelle Kühlung und Heizung fließt. "Energie ist eigentlich genügend verfügbar", sagt Philipp Blum, Leiter der Abteilung Ingenieurgeologie am Karlsuher Institut für Technologie. "Wir müssen nur die Wärme des Sommers bis in den Winter bringen."