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Börse am Abend Dax über 18.000 Punkte, US-Börsen legen zu

Nach schwachen Tagen ging es mit dem Dax am Freitag wieder aufwärts. Gefragt waren vor allem die Papiere von Thyssenkrupp, wo der Einstieg von Investor Křetínský die Investoren erfreut. Erfreuliche Quartalszahlen von Alphabet und Microsoft stützen am Freitag in New York vor allem die Nasdaq-Börse.
Banger Blick: Der Dax hat sich am Freitag über der 18.000-Punkte-Marke halten

Banger Blick: Der Dax hat sich am Freitag über der 18.000-Punkte-Marke halten

Foto: ALEX DOMANSKI/ REUTERS

Nach dem erneuten Rutsch unter die Marke von 18.000 Punkten scheint sich der Dax am Freitag zu stabilisieren. Der Leitindex stieg zuletzt um 1,38 Prozent auf 18.164 Punkte und überwand damit erneut die runde Marke. Damit würde er auf Wochensicht die dreiwöchige Korrektur von seinem Rekordhoch bei 18.567 Punkten zunächst stoppen. Der MDax legte um 0,26 Prozent auf 26.190 Punkte zu. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone notierte ebenfalls mit 1,11 Prozent im Plus.

Papiere von BASF mit starkem Verlust

An der Dax-Spitze konnten die Papiere von Siemens Energy um 5,72 Prozent zulegen. Unter den größten Verlierern im deutschen Leitindex befanden sich zuletzt die Aktien von BASF mit 4,7 Prozent im Minus und die Papiere der Münchener Rück mit 3 Prozent im Minus.

Unter den Einzelwerten richteten sich die Blicke unter anderem auf Thyssenkrupp. Der tschechische Milliardär Daniel Křetínský steht vor einem Einstieg in das Stahlgeschäft des Essener Unternehmens. Nach monatelangen Verhandlungen präsentierte Thyssenkrupp eine Einigung. So soll Kretinskys Holding EPCG zunächst 20 Prozent an der Sparte Thyssenkrupp Steel Europe übernehmen. Über die Konditionen der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart. Die Aktien von Thyssenkrupp schnellten um gut 7 Prozent in die Höhe und waren damit der größte Gewinner im MDax.

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Zudem geht die Berichtsaison der Unternehmen in eine neue Runde. So hatte der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus im ersten Quartal operativ deutlich weniger verdient als erwartet. Zuletzt fielen die Papiere um 0,76 Prozent.

Für die Papiere von Siltronic ging es um 0,98 Prozent nach unten. Der Waferhersteller wird wegen einer anhaltenden Nachfrageschwäche für das laufende Jahr pessimistischer. Am Index-Ende sackten die Anteilsscheine von Delivery Hero um über 15 Prozent ab. Hier belasteten Sorgen vor Konkurrenz in Saudi-Arabien nach Berichten der Nachrichtenagentur Bloomberg über einen Markteintritt der chinesischen Meituan.

Deutliche Kurssprünge gab es auch im Nebenwerteindex SDax. An dessen Spitze schnellten die Papiere von Flatexdegiro um über 22 Prozent nach oben. Der Online-Broker wird nach einem starken Start ins Jahr etwas optimistischer. Der Anstieg beim Umsatz und Gewinn wird jetzt eher am oberen Ende der Prognosespanne erwartet.

Wall Street mit Gewinnen

Erfreuliche Quartalszahlen von Google-Mutter Alphabet und Microsoft sorgen am Freitag für einen versöhnlichen Wochenschluss an der Wall Street. Der Dow Jones Industrial legte zuletzt mit 38.221 Punkten um 0,36 Prozent zu. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 1,59 Prozent auf 17.708 Zähler. Erfreuliche Quartalszahlen von Alphabet und Microsoft stützen am Freitag in New York vor allem die Nasdaq-Börse.

Alphabet und Microsoft überzeugten mit deutlich mehr Umsatz und Gewinn. Googles Werbeerlöse trotzten im abgelaufenen Quartal problemlos den KI-Herausforderern. Die Google-Mutter habe durchweg starke Quartalszahlen vorgelegt, schrieb der JPMorgan-Analyst Douglas Anmuth in einem ersten Kommentar.

Gewinnsprung von Snap-Aktie

Neben den Tech-Giganten präsentierte auch Intel Quartalszahlen, der Halbleiterkonzern enttäuschte aber mit seinem Ausblick für das laufende Quartal. Zuletzt zeichnete sich für die Intel-Aktie ein Minus von über 7 Prozent ab.

Für Snap ging es dagegen um 30 Prozent rasant aufwärts. Der Mutterkonzern der Foto-App Snapchat begeisterte mit einem deutlichen Umsatzplus im vergangenen Quartal.

Unerwartet viele Mobilfunkkunden entschieden sich zum Jahresauftakt für Produkte von T-Mobile US. Für Enttäuschung sorgte aber, dass der Mobilfunker seine Prognose nicht erhöhte. Die Aktie der Tochter der Deutschen Telekom schwankte vorbörslich und stand zuletzt leicht im Plus.

Der Öl- und Gaskonzern Chevron machte im ersten Quartal weniger Gewinn als ein Jahr zuvor. Vor allem der Rückgang der Gaspreise machte sich bemerkbar. Die Chevron-Aktie machte zuletzt ein Plus von 0,4 Prozent. Konkurrent Exxon Mobil verfehlte mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen und fiel um 2,7 Prozent.

Colgate-Palmolive stand zuletzt um 1,2 Prozent im Plus. Der Konsumgüterkonzern schraubte nach einem starken Jahresstart seine Prognosen nach oben.

Ölpreise legen weiter zu

Die Ölpreise haben am Freitag weiter zugelegt. Im Vergleich zum deutlichen Preisanstieg vom Vortag hielten sich die Gewinne aber in Grenzen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete im Mittagshandel 89,34 US-Dollar. Das waren 33 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 31 Cent auf 83,88 Dollar.

Gestützt wurden die Notierungen am Ölmarkt durch einen schwächeren Dollar. Da Rohöl überwiegend in der US-Währung gehandelt wird, führen Wechselkurseffekte häufig zu Nachfrageveränderungen, da sie den zu zahlenden Endpreis beeinflussen. Fällt der Dollarkurs, steigt für gewöhnlich die Ölnachfrage außerhalb des Dollarraums - und umgekehrt.

Auch auf Wochensicht ging es mit den Ölpreisen nach oben. Seit Montag hat sich Rohöl der Sorte Brent um etwa zwei Dollar je Barrel verteuert. Als ein Preistreiber gilt die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA. Regierungsdaten hatten zuletzt gezeigt, dass die Ölreserven der größten Volkswirtschaft der Welt in der vergangenen Woche stark gefallen waren.

Darüber hinaus sorgen die vielen Kriege und Krisen in der Welt für erhöhte Risikoaufschläge am Ölmarkt. Auch halten große Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland seit längerem ihr Angebot knapp, während die Nachfrage aus China und Europa mit der etwas anziehenden Konjunktur stärker werden dürfte.

Mit Nachrichtenagenturen