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Kritische Aktionäre Schwaches Votum für BASF-Chefaufseher Kurt Bock

Schon im Vorfeld war Kritik an BASF-Aufsichtsratschef Kurt Bock laut geworden, weil er früher CEO des Unternehmens war. Bei seiner Wiederwahl erhielt Bock dann einen Denkzettel von den Investoren.
Schwaches Wahlergebnis: Nicht einmal 70 Prozent der Investorinnen und Investoren wollen Kurt Bock weiterhin als Aufsichtsratschef von BASF

Schwaches Wahlergebnis: Nicht einmal 70 Prozent der Investorinnen und Investoren wollen Kurt Bock weiterhin als Aufsichtsratschef von BASF

Foto: Uwe Anspach / dpa

BASF-Aufsichtsratschef Kurt Bock (66) hat auf der Hauptversammlung des Chemiekonzerns eine Klatsche kassiert. Für seine Wiederwahl stimmten am Donnerstag nur 67,9 Prozent des Kapitals, wie das Unternehmen mitteilte. Üblich sind bei deutschen Aktionärstreffen Quoten von 90 Prozent und mehr. Sowohl der einflussreiche Stimmrechtsberater ISS als auch die Fondsgesellschaft Deka hatten angekündigt, gegen eine neue Amtszeit von Bock zu stimmen.

„Die mangelnde Unabhängigkeit als ehemaliger Vorstandsvorsitzender der BASF ist dafür nur ein Grund“, sagte Deka-Experte Linus Vogel vor den Aktionären. „Entscheidend ist, dass unsere Kritik auf den letzten Hauptversammlungen hinsichtlich einer zu einseitigen Besetzung des Vorstands mit Eigengewächsen sowie einer Vergütung, die zu starr auf das Gesamtkollektiv abstellt, ungehört blieb.“ Die Deka ist laut LSEG-Daten einer der zehn größten BASF-Anteilseigner.

Bock war von 2011 bis 2018 Vorstandschef von BASF, seit 2020 steht er an der Spitze des Aufsichtsrats. ISS und Deka hatten vor wenigen Jahren ihre Regularien geändert und lehnen seitdem die Wahl früherer Vorstandschefs zum Aufsichtsratschef ab. Die deutschen Fondsgesellschaften DWS und Union Investment hatten angekündigt, für Bock zu stimmen.

cr/Reuters

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