iPhone: Kongo beschuldigt Apple der Nutzung von Konfliktmineralien

Der Kongo beschuldigt Apple, in seinen Produkten Mineralien zu verwenden, die in den vom Krieg gezeichneten östlichen Regionen des Landes illegal abgebaut werden.

Artikel veröffentlicht am , Michael Linden
Wolframit und Quarz
Wolframit und Quarz (Bild: P. Fernandes (Trebaruna)/Wikipedia/CC-BY 3.0)

Eine Gruppe internationaler Anwälte, die die Demokratische Republik Kongo (DRC) vertreten, hat Apple beschuldigt, Mineralien zu nutzen, die illegal in den vom Krieg betroffenen Ostprovinzen des Landes abgebaut werden.

In einem Brief an Apple-Chef Tim Cook vom 22. April 2024 erklären die Anwälte von Amsterdam & Partners, die Lieferkette von Apple sei "mit Blutmineralien aus dem Land verseucht".

Die Anwälte geben Apple drei Wochen Zeit, um ihre Fragen zu beantworten. Sie schrieben auch an Apple-Tochtergesellschaften in Frankreich mit den gleichen Forderungen.

Konfliktmineralien in Verbindung mit Menschenrechtsverletzungen

Der Osten der Demokratischen Republik Kongo ist seit Langem von Konflikten und Instabilität geplagt, wobei verschiedene bewaffnete Gruppen um die Kontrolle über die Bodenschätze der Region kämpfen. Diese sogenannten Konfliktmineralien, zu denen Zinn, Wolfram und Tantal (3T-Mineralien) gehören, werden häufig unter Gewalt, Kinderarbeit und Umweltzerstörung abgebaut.

Die Erlöse aus dem illegalen Mineralienhandel werden zur Finanzierung der anhaltenden Kämpfe von Milizen und Terrorgruppen verwendet und halten die lokale Bevölkerung in einem Kreislauf aus Armut und Blutvergießen gefangen. Trotz der Bemühungen, den Handel zu regulieren, werden internationalen Beobachtern zufolge immer noch Mineralien aus der Demokratischen Republik Kongo in die globalen Lieferketten gebracht, insbesondere über das benachbarte Ruanda.

Die Anschuldigungen der Anwälte gegen Apple stehen im Kontrast zu dessen eigener Berichterstattung zu diesem Thema. In seinem jüngsten Bericht über Konfliktmineralien, der Anfang 2024 veröffentlicht wurde und das Jahr 2023 abdeckt, erklärte das Unternehmen, dass man keine Verbindung zwischen seinen Metallhütten- und Raffineriepartnern und bewaffneten Gruppen in der Demokratischen Republik Kongo gefunden habe.

Apple gibt an, seine Lieferkette einer strengen Sorgfaltspflicht zu unterziehen und schloss im Jahr 2023 14 Metallhütten und Raffinerien aus, weil sie nicht an Prüfungen durch Dritte teilnahmen.

Die vom Kongo beauftragten Anwälte erklärten jedoch, dass Apples Berichterstattung über Konfliktmineralien keine "konkreten, überprüfbaren Beweise" enthalte und konstatierten, dass "Ruandas Produktion der wichtigsten 3T-Mineralien gegen Null geht, und dennoch behaupten große Technologieunternehmen, dass ihre Mineralien aus Ruanda stammen".

Die Regierung der Demokratischen Republik Kongo beauftragte Amsterdam & Partners im September 2023, die Lieferkette der 3T-Mineralien nach kongolesischem und internationalem Recht zu untersuchen.

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ElMario 26. Apr 2024 / Themenstart

Altkleider, "KFZ-Handel", Elektroschrott, Milchwirtschaft...nur um einmal die Großen zu...

ElMario 26. Apr 2024 / Themenstart

Der Kongo hat ganz andere Probleme und drückt, solange genug Gelder fließen, alle Augen...

Grolox 25. Apr 2024 / Themenstart

Was ist was Apple im Überfluss hat Geld und das wollen alle haben.

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