Der Bitcoin hat nach dem Halving seinen Kursrutsch beschleunigt. Am Donnerstag kostete eine Einheit der ältesten und bekanntesten Kryptowährung zeitweise nur noch rund 57.000 US-Dollar, das sind rund 11.000 US-Dollar weniger als Mitte April. Seit dem sogenannten Bitcoin-Halving vor rund zwei Wochen hat die Kryptowährung 20 Prozent an Wert verloren. Seit dem Rekordhoch Anfang März betragen die Verluste rund 16.000 US-Dollar.

Am 20. April wurde am Kryptomarkt das alle vier Jahre wiederkehrende Bitcoin-Halving vollzogen, auf das Bitcoin-Fans seit Monaten hingefiebert hatten. Beim Halving wird die Belohnung für die Verifizierung von Bitcoin-Transaktionen halbiert – Anlass für sogenannte Influencer, fälschlicherweise von einer "Knappheit" zu sprechen und neue, höhere Kursziele für Bitcoin auszurufen.

Zinswende in USA verschoben

Anleger, die kurz vor dem Halving in der Hoffnung auf schnelle Gewinne eingestiegen sind, sitzen nun auf deutlichen Verlusten. Am Mittwoch hatte die US-Notenbank Fed die Zinsen wie erwartet unverändert belassen. Die Aussicht, dass die Zinsen in den USA vorerst hoch bleiben werden , macht andere Anlagen gegenüber Bitcoin attraktiv und dürfte die Nachfrage nach Bitcoin mittelfristig dämpfen.

Am Markt wurde der jüngste Kursrückgang auch mit einem Abfluss aus einem der neuen Bitcoin-Fonds in den USA erklärt. Seit Januar ist es Anlegern in den USA möglich, Bitcoin-ETFs zu erwerben und damit indirekt in die Kryptowährung zu investieren. Seitdem wachsen entsprechende börsengehandelte Fonds rasant. Nun fließt offenbar wieder Geld aus einzelnen Fonds ab. Wie aus Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg hervorgeht, hat der Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) zu Beginn der Woche deutliche Abflüsse verzeichnet.