Mars Express: Durchdrehende Roboter und eine hartgesottene Detektivstory
Mars Express verbindet Sci-Fi und Film Noir auf faszinierende Weise. Er zeigt die Zukunft des 23. Jahrhunderts mit Robotern, mit denen sogar der Tod überwunden werden kann.
Bis hin zum Alkoholproblem der Hauptfigur erzählt Mars Express eine klassische Detektivgeschichte. Elemente des Film Noir und der Hardboiled-Detektivgeschichten des oft verfilmten Raymond Chandler gehen Hand in Hand, aber vor dem futuristischen Setting einer Welt des frühen 23. Jahrhunderts. Trotz Anleihen bei Blade Runner und Michael Crichtons 80er-Jahre-Film Runaway - Spinnen des Todes beschreitet der Zeichentrickfilm (Kinostart: 25. April 2024) aber eigene Wege.
- Mars Express: Durchdrehende Roboter und eine hartgesottene Detektivstory
- Ein Flair, das mit CGI nicht umzusetzen wäre
Die Hauptfigur Aline ist eine Polizistin auf dem Mars. Zu Beginn des Films kommt sie von der Erde zurück, wo sie eine Frau gejagt hat, die Roboter befreit, indem sie deren Sicherung entfernt und sie damit zu einer Gefahr für die Menschen macht. Wieder auf dem Mars untersucht Aline mit ihrem Partner Carlos den Fall einer verschwundenen Studentin. Was zunächst nach Routine aussieht, entwickelt sich zu einem Mysterium, hinter dem eine ganze Verschwörung steckt.
Asimovs Robotergesetze
Der Film orientiert sich an Isaac Asimovs drei Robotergesetzen, nach denen ein Roboter einem Menschen niemals Schaden zufügen oder durch Unterlassung zulassen darf, dass ihm Schaden widerfährt. Das gilt auch für die Roboter in diesem Film – sogar für die, die mal Menschen waren.
Denn Alines Partner ist eigentlich tot, von seinem Bewusstsein gab es jedoch ein Backup, das nun in einem Roboterkörper steckt. Wie jeder Roboter muss er sich aber an die Gesetze halten.
Die Idee des Weiterlebens in einem künstlichen Körper ist ein faszinierender Gedanke, der hier nur nebenbei aufgegriffen wird. Es gibt aber interessante Charaktermomente mit Carlos, dessen Frau wieder geheiratet hat und ihren Ex nicht mehr sehen will. Carlos hängt weniger an seiner Frau als vielmehr an seiner Tochter, aber auch die soll er nicht mehr sehen. Ein emotionaler Moment, der fast in einem Gewaltausbruch endet – wären da nicht die Sicherheitseinstellungen für Roboter.
Zugleich zeigt sich damit die Detailfreude des Films. Nicht jede Idee wird peinlich genau ausgearbeitet, viele sind vor allem dazu da, die Welt auszubauen und Form annehmen zu lassen.
Eine andere Idee der Produktion: Man kann Roboterduplikate von sich selbst anfertigen und für sich arbeiten lassen – für viele wahrscheinlich der absolute Traum. Diese Idee gab es schon in Surrogates, sie wurde jetzt aber deutlich besser gelöst als in dem lahmen Sci-Fi-Film mit Bruce Willis – vor allem, weil sie in Mars Express nur eine kleine Randnotiz ist und nicht den ganzen Film tragen muss.
Was den Film ausmacht, ist vor allem seine Stimmung.
Ein Flair, das mit CGI nicht umzusetzen wäre |
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Ich mochte die erste Staffel expanse besonders wegen der düsteren Detektiv-story...
KwT
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