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Fahrassistent Tödlicher Unfall befeuert Debatte über Teslas Autopilot

Bei einem Zusammenstoß mit einem Tesla Model S ist ein Motorradfahrer in Seattle ums Leben gekommen. Der Tesla-Fahrer sagte aus, er sei im Autopilot-Modus gefahren.
Erneut in der Kritik: Teslas Autopilot-System

Erneut in der Kritik: Teslas Autopilot-System

Foto: Alexandria Sage / REUTERS

Ein weiterer Autounfall mit Todesfolge hat die Debatte über die Sicherheit von Teslas „Autopilot“ Fahrassistenzsystem neu entfacht. Ein 28-jähriger Motorradfahrer war am Mittwochabend nach einem Crash mit einem Tesla Model S ums Leben gekommen. Der Tesla-Fahrer hatte ausgesagt, er habe die Tesla-Autopilot-Funktion genutzt und habe zum Zeitpunkt des Unfalls auf sein Handy geschaut.

Behörden erklärten laut Nachrichtenagentur AP, es sei noch nicht abschließend bewiesen, dass der Tesla-Autopilot zum Zeitpunkt des Unfalls tatsächlich aktiv gewesen sei. Die Ermittlungen seien noch in einer frühen Phase, teilten Polizei und Verkehrsbehörde im Bundesstaat Washington mit.

Der 56-jährige Tesla-Fahrer wurde vorläufig festgenommen. Er habe zugegeben, während der Fahrt nicht auf die Straße geachtet zu haben.

Tesla hat in der Vergangenheit immer wieder betont, das Fahrassistenzsystem mit dem irreführenden Namen „Autopilot“ entbinde den Fahrer nicht von der Pflicht, während der Fahrt auf den Verkehr zu achten. Zu dem jüngsten Unfall äußerte sich Tesla bislang nicht.

Rückruf von 2 Millionen Fahrzeugen und Update des Systems

Erst vor wenigen Monaten hatte die US-Verkehrsbehörde Tesla dazu verdonnert, rund zwei Millionen Fahrzeuge in die Werkstatt zurückzurufen. Tesla solle ein kameragestütztes System installieren, um sicherzustellen, dass Fahrer auch während der Autopilot-Fahrt auf die Straße achten. Zugleich wurde Tesla zu einem Softwareupdate aufgefordert, um die Anzahl der Warnsignale an abgelenkte Tesla-Fahrer zu erhöhen. In den vergangenen Jahren hatte es vermehrt Unfälle gegeben, als Tesla-Fahrzeuge mit Autopilot-Funktion mit geparkten Einsatzfahrzeugen kollidierten.

Nach Angaben der Verkehrssicherheitsbehörde habe es seit 2016 mindestens 35 Unfälle gegeben, an denen Tesla-Fahrzeuge mit dem aktivierten Autopilot-Assistenzsystem beteiligt waren.

Während der Vorstellung der Zahlen zum ersten Quartal hatte Tesla-Chef Elon Musk am Vortag betont, dass die Weiterentwicklung des autonomen Fahrens (Full Self Driving Mode) zu den wichtigsten Zielen des Konzerns gehöre.

la/AP