Opendesk vom Zendis ausprobiert: Ein Web-Desktop für die Verwaltung

Opendesk soll Open-Source-Software in die Behörden bringen, um sie unabhängiger von einzelnen Herstellern zu machen. Wie sieht diese digitale Souveränität aus?

Artikel von Markus Feilner veröffentlicht am
Das Zendis gilt vielen in der Open-Source-Welt als Leuchtturm im Sturm.
Das Zendis gilt vielen in der Open-Source-Welt als Leuchtturm im Sturm. (Bild: Pixabay)

Vor einiger Zeit schon hat der Bund ein Zentrum für digitale Souveränität eingerichtet. Dieses soll informieren, vernetzen und Projekte durchführen, um mehr Open-Source-Software in Behörden zu bringen. Warum? Um die massive Abhängigkeit der deutschen Verwaltung von einzelnen Softwareherstellern zu reduzieren.

Jetzt gibt es die erste Version des Verwaltungsdesktops zum Ausprobieren. Golem.de hat sie getestet und mit dem Zendis-CEO gesprochen.

In Zeiten, in denen Ministerien Milliarden von Steuermitteln für Softwareimporte aus Übersee ausgeben können, steht das Zentrum Digitale Souveränität (Zendis) für viele Evangelisten der Open-Source-Welt als Leuchtturm im Sturm.

"Die Plattform koordiniert die Entwicklung von Open-Source-Software für die digitale Selbstbestimmung der öffentlichen Verwaltung in Deutschland und will bei der Förderung und Vernetzung helfen." Das Zendis biete "Produkte, Projekte und Impulse für eine technologisch unabhängige und resiliente IT-Infrastruktur", schreibt es auf seiner Webseite.

Die Mission ist klar: "Das Zendis unterstützt die öffentliche Verwaltung dabei, ihre digitale Souveränität zu stärken." Den Einsatz von Open-Source-Software voranzutreiben und einzelne Open-Source-Projekte auf den Weg zu bringen, ist dabei ein wichtiger Aspekt.

"Wir wollen es bis Ende des Jahres allen Verwaltungsorganisationen in Deutschland ermöglichen, [den offenen Verwaltungsdesktop] Opendesk aus der Cloud zu beziehen", sagt Andreas Reckert-Lodde, Geschäftsführer des Zendis in Bochum. Schon seit einiger Zeit gibt es den Sourcecode von Opendesk zum Selbstinstallieren und bald auch eine SaaS-Version des digitalen Verwaltungsdesktops zum Testen. Golem.de hat sich eine frühe Version angeschaut.

E-Mail, Kalender, Wissensmanagement und mehr

Dass in den vergangenen Jahren vor allem die beteiligten OSS-Projekte nicht untätig waren, zeigt sich auch heute noch im Erbe aus vergangenen Phoenix-Zeiten, dazu später mehr. Unter einem Dach, im Hintergrund verwaltet von der Managementsoftware des Bremer Softwareherstellers Univention, findet sich eine Reihe digitaler Technologien.

Sie sollen "das effektive Arbeiten in der modernen öffentlichen Verwaltung ermöglichen": von E-Mail-, Kalender- und Kontaktfunktionen bis zur Textverarbeitung und Tabellenkalkulation, vom Wissens- und Projektmanagement bis zu Applikationen für die interne und externe Kollaboration – alles als Open-Source-Software, ohne einen Vermittler dazwischen, für die Anwender voll digital souverän im Sinne der öffentlichen Verwaltung.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
  • Der Startbildschirm des Dashboards (Screenshot: Markus Feilner)
  • Kennt man von Anbietern wie mailbox.org: Open-Xchange übernimmt in Opendesk die E-Mail- und Groupware-Komponente. (Screenshot: Markus Feilner)
  • Die Kalender-Hauptnavigation, ...
  • ... Kontakte...
  • ... und Aufgaben. (Screenshot: Markus Feilner)
  • Files in Nextcloud (Screenshot: Markus Feilner)
  • Aktivitäten in Nextcloud (Screenshot: Markus Feilner)
  • Opendesk im Einsatz: Die Projektmanagement-Komponente (von Openproject) erweist sich im Test als am besten mit anderen Werkzeugen der Suite vernetzt und als am umfangreichsten. (Screenshot: Markus Feilner) (Screenshot: Markus Feilner)
  • Das Knowledge-Management von Xwiki scheint kaum integriert in den Opendesk-Verbund. (Screenshot: Markus Feilner)
  • Die Chatfunktion in Opendesk (Screenshot: Markus Feilner)
  • Jitsi in Opendesk (Screenshot: Markus Feilner)
  • Profilverwaltung (Screenshot: Markus Feilner)
  • Integriert mit Nextcloud und Openproject: Ein aktuelles Collabora sorgt für Office-Funktionalität. (Screenshot: Markus Feilner)
Opendesk im Einsatz: Die Projektmanagement-Komponente (von Openproject) erweist sich im Test als am besten mit anderen Werkzeugen der Suite vernetzt und als am umfangreichsten. (Screenshot: Markus Feilner) (Screenshot: Markus Feilner)
Wie sieht die Oberfläche aus? 
  1. 1
  2. 2
  3. 3
  4. 4
  5. 5
  6. 6
  7.  


Hans-Schmidt 28. Apr 2024 / Themenstart

Da gebe ich dir recht, dazu kommen verschiedene Kosten ob man z.B. eher zentrale...

menno 27. Apr 2024 / Themenstart

Es hängt auch vom Träger ab: manche Städte unterstützen ihre Schulen bei der Schul-IT...

letootel 26. Apr 2024 / Themenstart

Die Rechenzentren der Länder etc. sind für mich On-Premise. Cloud-Dienste, wie bei Azure...

Hans-Schmidt 26. Apr 2024 / Themenstart

In der Regel machen die das aber nur für Bundeseinheitliche Themen, für Themen bei denen...

Kommentieren



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Supercomputer Aurora
Das Sorgenkind macht weiterhin Probleme

Auf dem Papier ist Aurora der leistungsfähigste Supercomputer der Welt, real ist er eine Enttäuschung. Die Erklärungen des Betreibers sind dürftig.
Eine Analyse von Johannes Hiltscher

Supercomputer Aurora: Das Sorgenkind macht weiterhin Probleme
Artikel
  1. Elektro-Passat: VW ID.7 erstes Auto mit Bestnote im neuen ADAC-Test
    Elektro-Passat
    VW ID.7 erstes Auto mit Bestnote im neuen ADAC-Test

    Die Elektrolimousine von VW hat die Tester des ADAC überzeugt - und schnitt als einziges mit sehr gut ab.

  2. FRMCS: Neuer Bahnfunk bringt auch mehr Datenrate für Fahrgäste
    FRMCS
    Neuer Bahnfunk bringt auch mehr Datenrate für Fahrgäste

    Die Deutsche Bahn will den Folgestandard zu GSM-R einführen. FRMCS braucht viele neue Antennen an der Schiene.

  3. IT-Projektplattformen Malt und Upwork: Coworking-Oase vs. Straßenbasar
    IT-Projektplattformen Malt und Upwork
    Coworking-Oase vs. Straßenbasar

    Fünf Monate, vier Aufträge, viele Erfahrungen: Was ich als Freelancer auf den IT-Projektplattformen Malt und Upwork gelernt habe.
    Ein Erfahrungsbericht von Rene Schmidt

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Logitech G915 155€ • Be Quiet Base 701 Midi 179,90€ • Alternate: Alphacool Apex Stealth Metal Gehäuselüfter 22,90€, NZXT H6 Flow RGB Tower-Gehäuse 119,90€ • PCGH Cyber Week: Speicher von ADATA zu Bestpreisen • Einhell-Werkzeuge im Angebot [Werbung]
    •  /