Stiftung Warentest: Viele Balkonkraftwerke haben Mängel

Die Stiftung Warentest hat acht Balkonkraftwerke genauer untersucht und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Nur eine einzige Anlage schneidet im Test gut ab.

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Balkonkraftwerke an ihrem natürlichen Bestimmungsort (Symbolbild)
Balkonkraftwerke an ihrem natürlichen Bestimmungsort (Symbolbild) (Bild: Friedhelm Greis/Golem.de)

Immer mehr Menschen setzen auf erneuerbare Energien. Besonders beliebt sind dabei sogenannte Balkonkraftwerke, doch es gibt große Qualitätsunterschiede, wie die Stiftung Warentest zeigt.

Von den acht im Dezember 2023 beschafften und in Folge getesteten Balkonkraftwerken erreicht lediglich das günstigste Modell, das EPP Solar Balkonkraftwerk 830W, ein gutes Gesamturteil (Note 2,2). Allerdings handelt es sich dabei um ein Auslaufmodell.

Drei weitere Anlagen schneiden immerhin noch befriedigend ab: das Absaar Balkonkraftwerk 600W / 800W Premium (Note 2,6), das Strom Ganz Einfach Balkonkraftwerk Komplettset 810W (Note 3,3) und das Mysolarplant Balkon 810W (Note 3,4).

Getestete Anlagen mit Mängeln

Die restlichen vier Testkandidaten weisen gravierende Mängel auf: Das Anker Solix Balkonkraftwerk 820W ist nur ausreichend (Note 4,0), während das Maxxisun 810Wp Black Line, das PV und SO 840W Balkonkraftwerk mit HM-800 sowie das Yuma Balcony (820) Pro als mangelhaft bewertet wurden (Note 5,0). Bei drei Solarmodulen brach bei der Simulation das Glas unter starker Schnee- oder Windlast.

Zudem fiel ein von mehreren Anbietern genutzter Wechselrichter negativ auf, da er andere Elektrogeräte und Funkverbindungen stören kann. Die Bundesnetzagentur nahm das betroffene Bauteil inzwischen zur Überprüfung vom Markt.

Auf Standort und Ausrichtung kommt es an

Generell können sich Balkonkraftwerke durchaus lohnen, wie Testleiter Dirk Lorenz betont: "Schon nach fünf Jahren kann sich eine Balkon-Solaranlage amortisieren, abhängig von Anschaffungskosten, Förderung, Jahresertrag und verbrauchtem Strom."

Allerdings kommt es stark auf den Standort und die Ausrichtung der Solarmodule an. In praller Sonne produzieren zwar alle getesteten Anlagen reichlich Strom. Doch schon eine leichte Verschattung, etwa durch Laub, lässt die Ausbeute deutlich sinken. Im Test wurden die Module zu einem Viertel abgedeckt – im besten Fall brachten sie dann nur noch etwas mehr als die Hälfte ihrer Leistung.

Um einen möglichst hohen Ertrag zu erzielen, empfiehlt die Stiftung Warentest daher, die Solarmodule an einem sonnigen Platz zu montieren und sie leicht anzuwinkeln. Hängen die Panels senkrecht am Balkongeländer oder liegen sie flach auf dem Dach, fällt der Stromertrag geringer aus. Laut Simulation erzeugt das Testsieger-Balkonkraftwerk von EPP Solar an einem südlichen Balkon etwa 585 kWh pro Jahr, mit Nordausrichtung nur 220 kWh. Auf dem Flachdach sind bei optimaler Neigung bis zu 805 kWh möglich.

Wer über die Anschaffung eines Balkonkraftwerks nachdenkt, sollte sich nach Angaben der Stiftung Warentest vorab gut informieren und nicht nur auf den Preis schauen. Wie der Test der Stiftung Warentest zeigt, gibt es bei Qualität, Stabilität und Leistung der Solaranlagen teils erhebliche Unterschiede.

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8hf56gerr 26. Apr 2024 / Themenstart

Hmmm... Milchmädchenrechnung 2.0 würde ich sagen. Wo gibt's denn aktuelle Vertäge mit...

forenuser 26. Apr 2024 / Themenstart

Es wird nicht gemessen sondern gefühlt, ob eine bestimmte Toleranz (schmatzend...

gaelic 26. Apr 2024 / Themenstart

Die Paneele sind 1:1 auch Modelle wie anderswo, Wie genau soll es eigentlich am Balkon...

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