Bayern: CSU wirft Aiwanger Blockade bei Volocopter-Umzug vor

Volocopter braucht Geld und würde nach Bayern umziehen, wenn das Land für die Hälfte eines Darlehens bürgt. Minister Aiwanger lehnt das einem Bericht zufolge ab.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
Der Volocopter bei einem Testflug
Der Volocopter bei einem Testflug (Bild: Volocopter)

Die CSU hat dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) vorgeworfen, eine Bürgschaft für den Elektro-Helikopterhersteller Volocopter und damit den Umzug des Start-ups nach Bayern zu blockieren. CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek sagte am Mittwoch in München: "Diese einmalige Chance dürfen wir in wirtschaftlich schwierigen Zeiten unter keinen Umständen verstreichen lassen, sonst verspielen wir unseren Ruf als innovativer Wirtschaftsstandort."

Volocopter mit Sitz in Bruchsal bei Karlsruhe erhielt im März 2024 vom Luftfahrtbundesamt die Erlaubnis für die Serienproduktion und die Pilotenausbildung. Der Münchner Merkur berichtete am 24. April 2024, Volocopter brauche dringend 100 Millionen Euro, bekomme aber vom Land Baden-Württemberg keine Bürgschaft.

Volocopter sei bereit, nach Bayern umzuziehen, wenn der Freistaat für 50 Millionen bürge. Die anderen 50 Millionen Euro wolle der Bund beisteuern. Aiwanger habe das abgelehnt.

Keine Äußerung von Volocopter und dem Ministerium, aber von den Freien Wählern

Volocopter und das bayerische Wirtschaftsministerium äußerten sich auf dpa-Anfrage zunächst nicht. Freie-Wähler-Fraktionschef Florian Streibl sagte, die Verantwortung vor dem Steuerzahler gebiete den "Verzicht auf Hochrisiko-Investments durch die Staatsregierung".

Es sei unklar, ob der Betrieb von Flugtaxis jemals wirtschaftlich tragfähig sei. "Wir haben ausführlich darüber beraten und tragen die Entscheidung des Wirtschaftsministers vollumfänglich mit", sagte Streibl.

Holetschek sagte: "Für die CSU-Fraktion ist es nicht nachvollziehbar, dass der Wirtschaftsminister seine Zustimmung für die Bürgschaft durch Bund und Land für diese wegweisende Volocopter-Investition mit einem möglichen Cluster mit anderen Firmen verweigert".

In Oberpfaffenhofen bei München sitzt das Start-up Lilium, das ebenfalls elektrische Flugtaxis entwickelt. Holetschek erklärte: "Wir haben in diesem Bereich die Technologieführerschaft und sollten dieses Feld nicht den Chinesen überlassen."

FDP-Landeschef Martin Hagen sagte, Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sei bereit, über die bundeseigene KfW-Bank 100 Millionen Euro beizusteuern, wenn der Freistaat für die Hälfte davon bürge. Aiwanger verhindere nun die Ansiedlung eines Technologieführers bei Elektro-Fluggeräten in Oberpfaffenhofen.

Volocopter wurde 2011 gegründet und will zweisitzige Elektro-Hubschrauber als Flugtaxis bauen. Zu seinen Investoren zählen Konzerne wie Mercedes-Benz, der chinesische Autokonzern Geely und der US-Vermögensverwalter Blackrock.

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Weitsicht0711 06. Mai 2024 / Themenstart

Danke dass dein Beitrag voller Quellen und Argumenten ist und nicht voller Polemik.

Ach 26. Apr 2024 / Themenstart

Doch genau so ist das! Der Velocopter ist ein überraschend leises Fluggerät. Dazu kommt...

EWCH 25. Apr 2024 / Themenstart

Da hat wohl jemand die letzten 20 Jahre unter einen Stein gelebt : https://www.dji.com...

Sharra 24. Apr 2024 / Themenstart

Wenn die jetzt schon wieder 100MIo verbrennen wollen... Einfach sterben lassen. Absolut...

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