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Börse am Abend Dax schließt im Minus, Dow Jones unter Druck

Zu Handelsbeginn zeigte sich der Dax noch erholt, doch die Zugewinne wackelten, am Ende steht für den Leitindex ein Minus zu Buche. An der Wall Street geht es ebenfalls abwärts – trotz einer Kursrallye bei Tesla.
Händlerin an der Frankfurter Börse: Der Dax zeigte sich zuletzt wieder erholt

Händlerin an der Frankfurter Börse: Der Dax zeigte sich zuletzt wieder erholt

Foto: Frank Rumpenhorst / picture alliance / dpa

Nach zwei Erholungstagen haben Anleger beim Dax am Mittwoch schon wieder die Reißleine gezogen. Der deutsche Leitindex begann bereits am Vormittag abzubröckeln und schloss 0,3 Prozent im Minus mit 18.088 Punkten. Das zu Monatsbeginn erreichte Rekordhoch von 18.567 Punkten bleibt damit erst einmal ein Stück weit entfernt. Für den MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen ging es zur Wochenmitte letztlich sogar um 1,1 Prozent auf 26.346 Punkte bergab – auch wegen des Kurssturzes von Evotec. An der Wall Street ist der Leitindex Dow Jones bis zum Handelsschluss in Deutschland ebenfalls unter Druck geraten und notierte zuletzt mit Verlusten.

In der Widerstandszone um 18.200 Punkte „könnte es der Dax kurzfristig schwer haben, seine Erholung ungehindert fortzusetzen“, schrieb Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. „Ein Ausbruch darüber könnte bis zum Monatswechsel in der kommenden Woche vertagt werden, dann aber noch einmal neuen Schwung in den Markt bringen.“

Seinem Anfang des Monats erreichten Rekordhoch von 18.567 Punkten kam der Dax zuletzt nicht entscheidend näher. Daran änderte auch nichts, dass sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im April erneut verbessert hat. Das Ifo-Geschäftsklima – ein wichtiges Konjunkturbarometer – stieg zum dritten Mal in Folge. Ökonomen sprechen nach einer solchen Serie häufig von einer konjunkturellen Wende zum Besseren. Auch andere Frühindikatoren hatten zuletzt positiv überrascht.

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Evotec-Aktie rauscht nach unten

Unternehmensseitig machten die Aktien der Deutschen Börse nach ihren Geschäftszahlen zum ersten Quartal auf sich aufmerksam. Das operative Ergebnis der Eschborner habe die Erwartungen dank etwas gestiegener Erträge und besserer Kostenkontrolle getoppt, so Analyst Oliver Carruthers von Goldman Sachs. Zuletzt legte die Aktie um rund 1,6 Prozent zu. Das jüngste Rekordhoch von 194,55 Euro ist nicht weit entfernt.

Die Papiere des Wirkstoffforschers Evotec brachen um fast 35 Prozent auf das tiefste Niveau seit sieben Jahren ein. Der Ausblick auf das Gesamtjahr sei deutlich vorsichtiger geworden, kommentierte Experte Charles Weston von der kanadischen Investmentbank RBC. Umsatz und operatives Ergebnis dürften letztlich deutlich unter den Markterwartungen landen. Zudem stehe hinter dem mittelfristigen Ausblick ein Fragezeichen. Er wurde nicht bestätigt, sondern eine Aktualisierung nach dem ersten Halbjahr angekündigt. Dass nach dem überraschenden Abgang des bisherigen Evotec-Chefs ein Nachfolger zum ersten Juli gefunden wurde, sehen auch Börsianer durch den Ausblick in den Schatten gestellt.

Gefragt waren derweil die Chipwerte Infineon, Aixtron und Elmos. Besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen des US-Konzerns Texas Instruments und eine allgemeine Erholung im Technologiesektor gaben Auftrieb.

Tesla-Kursrallye stützt Nasdaq Index

An den US-Börsen startete der Leitindex Dow Jones Industrial kaum verändert in den Handel, nachdem er zuletzt vier Börsentage in Folge gestiegen war. Zum Börsenschluss in Deutschland notierte auch der US-Leitindex mit 0,4 Prozent im Minus.

Kräftige Kursgewinne des E-Autobauers Tesla sowie eine Erholung in der Halbleiterbranche stützten dagegen den Nasdaq 100, der am Mittwoch im frühen Handel um 0,7 Prozent auf knapp 17 600 Zähler zulegte.

Tesla-Aktien schnellten im frühen Handel um 12 Prozent nach oben. Analyst Tom Narayan von der Bank RBC verweist darauf, dass der Hersteller von E-Autos kostengünstigere Modelle nicht erst in der zweiten Jahreshälfte 2025, sondern bereits im ersten Halbjahr 2025 auf den Markt bringen wolle. Es bleibt allerdings bei recht wolkigen Andeutungen von Musk, welche die schwachen Zahlen von Tesla zum ersten Quartal überdecken sollen.

Bitcoin nach Halving kaum verändert

Wenig Bewegung gab es bei der Kryptowährung Bitcoin. Auch 4 Tage nach dem Bitcoin-Halving schwankt die älteste und wichtigste Kryptowährung der Welt um die Marke von 66.000 US-Dollar.

Bitcoin

Ölpreise mit Gewinnen

Die Ölpreise haben am Mittwoch im frühen Handel leicht zugelegt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 88,58 US-Dollar. Das waren 16 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 17 Cent auf 83,53 Dollar.

Leichten Auftrieb erhielten die Erdölpreise von neuen Lagerdaten aus den USA. Am Dienstagabend hatte der Verband American Petroleum Institute (API) einen Rückgang der landesweiten Ölvorräte gemeldet. Am Mittwochnachmittag folgen die wöchentlichen Zahlen der US-Regierung, die an den Märkten noch stärker als die API-Daten beachtet werden.

Grundsätzlich bewegen sich die Rohölpreise auf erhöhtem Niveau. Seit Jahresbeginn sind sie um etwa 15 Prozent gestiegen. Preistreiber sind die vielen geopolitischen Risiken in der Welt, das knappe Angebot großer Förderstaaten sowie die etwas anziehende Konjunktur in China und Europa. Tendenzielle Belastung kam zuletzt dagegen von dem aufwertenden Dollar, der die Nachfrage wechselkursbedingt dämpft.

Mit Nachrichtenagenturen