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Ex-Kryptokönig Binance-Gründer Zhao soll 36 Monate ins Gefängnis

Nach Sam Bankman-Fried soll nun auch sein Ex-Rivale Changpeng Zhao ins Gefängnis. Die Staatsanwälte fordern 36 Monate Haft. Der Gründer der weltgrößten Kryptobörse Binance hat sich unter anderem der Geldwäsche schuldig bekannt.
Changpeng Zhao: Auch dem Gründer der weltgrößten Kryptobörse Binance droht nun eine lange Gefängnisstrafe

Changpeng Zhao: Auch dem Gründer der weltgrößten Kryptobörse Binance droht nun eine lange Gefängnisstrafe

Foto: BENOIT TESSIER / REUTERS

Der nächste gestürzte Krypto-König soll hinter Gitter: Changpeng Zhao, Gründer der weltgrößten Kryptobörse Binance, soll nach Vorstellungen der Staatsanwälte für 36 Monate ins Gefängnis. Das teilten die US-Strafverfolger am Dienstag in Seattle mit. Zhao hatte sich zuvor schuldig bekannt, unter anderem gegen Geldwäschegesetze in den USA verstoßen zu haben. Das Strafmaß für „CZ“ wird vermutlich am 30. April festgesetzt.

Zhao war im November als Chef von Binance zurückgetreten. Das Unternehmen hatte zudem eine Strafe in Höhe von 1,8 Milliarden Dollar sowie Schadensersatz in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar gezahlt. Da Zhao eine Kaution in Höhe von 175 Millionen US-Dollar hinterlegt hatte, ist er derzeit noch auf freiem Fuß in den USA.

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Foto: Brendan McDermid / REUTERS

Binance und Zhao wird nicht nur Geldwäsche zur Last gelegt. Es habe mehr als 100.000 „verdächtige Transaktionen“ über das Binance-Netzwerk gegeben, die als Unterstützung für Terrororganisationen wie Hamas, al-Qaida oder den IS gewertet werden können, teilte die Staatsanwaltschaft mit. „Berücksichtigt man die Schwere des Verbrechens und seiner Konsequenzen, dann ist eine Gefängnisstrafe von 36 Monaten vertretbar – auch wenn diese über das empfohlene Maß hinausgeht“, heißt es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft an das Bezirksgericht.

Verdoppelung der Haftstrafe gefordert

Während des Prozesses hatte der Richter eine Gefängnisstrafe von 18 Monaten in Aussicht gestellt. Zhaos Verteidiger hatten signalisiert, dass Zhao bis zu einem Strafmaß von 18 Monaten keine Berufung einlegen werde. Nun fordern die Strafverfolger jedoch eine Verdoppelung der Haftstrafe. Sie führen aus, dass durch die über Binance gehandelten Kryptowährungen auch Verbrechen wie Kindesmissbrauch und Erpressung im großen Stil ermöglicht würden.

Zhao hatte die Kryptobörse Binance im Jahr 2017 gegründet. Das Unternehmen nutzte jahrelang die sogenannte „regulatorische Arbitrage “ und betrieb seine Geschäfte meist dort, wo am wenigsten Regulierung der Behörden zu erwarten war. Bis heute ist unklar, wo eigentlich der offizielle Firmensitz von Binance ist.

Frisches Geld für das Krypto-Roulette

Bis zum Sommer 2022 lieferte sich Zhao mit dem FTX-Gründer Sam Bankman-Fried einen erbitterten Konkurrenzkampf um die Vorherrschaft in der Kryptobranche. Bankman-Fried, der inzwischen wegen Betruges zu 25 Jahren Haft verurteilt worden ist, hatte unter anderem Zhao für den Kollaps seiner Kryptobörse FTX im November 2022 verantwortlich gemacht. Seitdem war Zhao der unumstrittene Krypto-König – bis die Ermittlungen der US-Justiz auch Binance erreichten.

Während die Aktivitäten der US-Strafverfolger gegen Betrüger in der Kryptoszene zunehmen, wurden zugleich die Möglichkeiten, in den USA in Kryptowährungen zu investieren, erheblich erleichtert. Die Zulassung von sogenannten Bitcoin-ETF seit Januar dieses Jahres hat seitdem knapp 10 Milliarden US-Dollar in die älteste Kryptowährung gelenkt – und den Bitcoin Kurs (ebenso wie die Gebühreneinnahmen der US-Banken) kräftig steigen lassen.

la/ Reuters